War LSD nicht die Droge der Hippies? Sind psychedelische Pilze nicht verboten, weil sie verrückt machen? Farben schmecken, Töne sehen und die Entgrenzung des eigenen Ichs erleben. Diese Erscheinungen aus den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts werden von den einen verklärt und von den anderen verteufelt. Bisher wurden psychedelische Drogen selten mit seriöser Wissenschaft in Zusammenhang gebracht. Das ändert sich gerade grundlegend. Inzwischen liegen vor allem in der US-amerikanischen Wissenschaft seriöse Studien vor, welche den kleinen Aufhellern große medizinische Wirkungen zusprechen. Angesehene Institutionen wie die Johns Hopkins Universität in Baltimore eröffneten im abgelaufenen Jahr Forschungszentren, um die psychedelische Forschung voranzubringen.
Seit einigen Jahren entstehen Start-ups, die von Investoren gepampert werden, weil sich große Gewinne versprochen werden. Verlässliche Daten sprechen von einem Markt, der bis 2027 auf 7 Milliarden US$ anwachsen soll. Und dass, obwohl die Substanzen in großen Teilen der Welt verboten sind. Wird inzwischen doch ersichtlich, dass psychedelische Drogen ein großes Potenzial haben, um Krankheiten im psychischen Bereich zu behandeln. Und so ist zu erwarten, dass in absehbarer Zeit viele Patienten Halluzinogene wie LSD oder Pilze konsumieren. Schon jetzt experimentieren einige Betroffene auf eigene Faust mit natürlichen Psychedelika wie getrockneten Salvia Blättern, die bei Smartshops wie zamnesia.com/de legal erhältlich sind.
Wie wirken Psychedelika?
Drogen wie LSD, Aztekensalbei, Meskal und Psilocybin lösen starke Halluzinationen aus. Psilocybin ist der Hauptwirkstoff der Magic Mushrooms. War bis vor Kurzem noch wenig über die Wirkungen auf molekularer Ebene bekannt, arbeiten heute viele Forscher weltweit daran, das Dunkel aufzuhellen. Klinische Studien weisen darauf hin, das Psychedelika unter kontrollierten Bedingungen gegen Depressionen helfen können. Zudem wird eine Wirkung gegen Kopfschmerzen und gegen Angstzustände vor allem bei palliativen Krankheitsbildern diskutiert.
Inzwischen wurde entdeckt, dass die Wirkstoffe an eine bestimmte Stelle im Gehirn andocken, dem sogenannten Serotonin-Rezeptor 5-HT2A. Serotonin ist ein Botenstoff und landläufig als „Glückshormon“ bekannt. Die Forscher legen große Hoffnung darauf, mit dieser Entdeckung therapeutische Maßnahmen entwickeln zu können. Dabei nutzen sie die Errungenschaften der erst 2017 entdeckten Kryo-Elektronenmikroskopie.
Die hochauflösenden 3D-Bilder zeigen auf, dass die genannten Rezeptoren sich in großer Zahl auf der Großhirnrinde ansiedeln. Bei Aktivierung der Nervenzellen entstehen die bekannten Halluzinationen. Die Forschung ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass es Erklärungen gibt, wie diese entstehen. Es wird jedoch versucht, Substanzen so zu modifizieren, dass sie zwar therapeutisch wirksam sind, aber wenige bis gar keine halluzinogenen Effekte vorweisen.
Die Finanzwelt glaubt an Psychedelika
Sollte sich bestätigen, dass psychedelische Therapien in vielen Fällen besser anschlagen als herkömmliche Psychopharmaka, käme das einem Durchbruch gleich. Weltweit leiden 350 Millionen Menschen an Depressionen. Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) sind affektive Störungen inzwischen die zweithäufigste Volkskrankheit. So könnten psychedelisch unterstützte Therapien Kosten in der Größenordnung von gut 500 Milliarden US$ einsparen.
Inzwischen vergleichen Börsenanalysten den Markt mit dem des medizinischen Cannabis, der riesige Gewinne generierte. Dabei ist das medizinische Potenzial der Psychedelika um einiges größer. So ist derzeit eine ähnliche Goldgräberstimmung als zu Beginn des Cannabis-Booms zu verspüren. Insbesondere seit März 2020, als zwei kanadische Firmen an die Börse gingen, gelten Aktien aus dem psychedelischen Bereich als Geheimtipp. Es wird erwartet, dass in den USA spätestens 2024 psilocybingestützte Therapien zugelassen werden.
Blick in die Zukunft
Die Welt hat bisher, ähnlich wie bei Cannabis, die positiven Wirkungen der psychedelischen Substanzen auf die Gesundheit verschlafen. Die Ursachen liegen in der Ansicht, dass die Wirkstoffe die psychische Gesundheit verschlimmern. Auch der rechtliche Status hat in den letzten Jahrzehnten ein Voranschreiten der Forschungen blockiert.
Doch das Umdenken nimmt Fahrt auf. So tritt auch Ecstasy als Heilmittel bei posttraumatischen Störungen in den Vordergrund. Nach jetzigem Forschungsstand sind es aber die kleinen Pilze, die den meisten Wirbel verursachen. Dies hat auch die konservative US-amerikanische Arzneimittelaufsicht FDA erkannt. Zulassungsanträge für psilocybinhaltige Medikamente werden mit höchster Priorität behandelt