(zg) Im Rahmen des Kommunalen Klimakongresses Baden-Württemberg in Ulm hat der Rhein-Neckar-Kreis eine Auszeichnung für sein herausragendes und vorbildliches Energiemanagement erhalten. Der Leiter des Eigenbetriebs Bau, Vermögen und Informationstechnik, Jürgen Obländer, hat am Freitag, 21. Mai 2021 die Plakette „Kom.EMS“ aus den Händen von Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, erhalten. Die Preisverleihung war ursprünglich durch die neue Umweltministerin Thekla Walker, MdL, geplant. Weiter ausgezeichnet worden sind die Landkreise Böblingen und Calw sowie 18 Kommunen – darunter die Stadt Walldorf.
Seit 2001 betreibt der einwohnerstärkste Landkreis in Baden-Württemberg zur Identifizierung von energetischen Schwachstellen ein umfangreiches Energiemanagement. Kommunales Energiemanagement bedeutet, eine kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen Liegenschaften unter Verwendung von innovativen technischen und organisatorischen Maßnahmen. Gegenüber 2001 konnte so der Heizkennwert in den kreiseigenen Schulen von 114 kWh/m² auf 82 kWh/m² und bei Verwaltungsgebäuden von 86 kWh/m² auf 58 kWh/m² im Jahr reduziert werden. Durch effizientere Technik und durch klimafreundliche Energieträger bei der Wärme- und Stromversorgung wurden die absoluten Treibhausgasemissionen der Schulen und Verwaltungsgebäude von 7.397 t CO2 im Jahr 2010 auf 6.392 t CO2 im Jahr 2019 reduziert. Das ist eine Senkung von fast 14 Prozent und dies obwohl gleichzeitig die bewirtschaftete Fläche zunahm. Betrachtet man den seit dem Jahr 2010 bezogenen Ökostrom als CO2-neutral sinken die Treibhausgasemissionen in 2019 nochmals um ca. 3.000 t CO2. Um zu prüfen welche Möglichkeiten der Landkreis hat, um weitere Einsparungen zu realisieren, verwendet der Rhein-Neckar-Kreis seit 2019 unter der fachkundigen Beratung der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) das Online-Tools „Kom.EMS“.
„Kommunales Energiemanagement ist ein bedeutender Baustein für einen erfolgreichen kommunalen Klimaschutz“, erläutert der Leiter des Eigenbetriebs Bau, Vermögen und Informationstechnik des Rhein-Neckar-Kreises. Denn die Bewirtschaftung kommunaler Liegenschaften und der damit verbundene Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser stehen für einen erheblichen Teil der kommunalen Ausgaben und CO2-Emmissionen. Bereits nicht- und geringinvestive Maßnahmen können durch ein professionelles Energiemanagement zu erheblichen Einsparungen führen.
Kom.EMS wurde von den Energieagenturen Baden-Württembergs, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens gemeinschaftlich entwickelt und der Begriff Kom.EMS steht hierbei für Kommunales Energiemanagement-System. Dieses online-Werkzeug, welches von den Energieagenturen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird eignet sich für den systematischen Aufbau und der Verbesserung eines Energiemanagement-Systems in den kommunalen Verwaltungen. Entscheidend für den Rhein-Neckar-Kreis war bei der Einführung und Teilnahme an Kom.EMS, dass hierbei ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt wird und dadurch alle für das Energiemanagement relevanten Verwaltungsebenen mit einbezogen werden. Auf diese Art und Weise lassen sich auf Dauer die größten Energieeinsparerfolge erzielen. Darüber hinaus bietet Kom.EMS auch die Möglichkeit zur Zertifizierung und damit auch zur systematischen Erfolgskontrolle [KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, o.J.].
Das kostenfreie Webportal ist unter www.komems.de verfügbar.
Quelle: Silke Hartmann