Abschied und Neubeginn in der evangelischen Kirche in Reihen. Kirchendiener Rudolf Guggolz nach knapp 45 Jahren als Kirchendiener verabschiedet.
(mf) Am letzten Sonntag im März wurde im letzten Gottesdienst vor der Kirchenrenovierung in der gut besetzten Reihener Kirche gefeiert und der langjährige Kirchendiener Rudolf Guggolz verabschiedet. Pfr. Schulz sprach in seiner Predigt über das wandernde Gottesvolk von den Abschieden in unserem Leben und von der Notwendigkeit, immer wieder neu aufzubrechen und unterwegs zu sein in ein neues Land und Lebensabschnitt, den Gott uns erschließt, und dabei auf seine gute Führung zu vertrauen. In diesen Zusammenhang stellte er sowohl die Verabschiedung von Rudolf Guggolz nach 45-jährigem Kirchendienst in der Reihener Kirche als auch die unmittelbar bevorstehende Innenrenovierung der Kirche. Als Pfarrer Schulz in seinen Abschiedsworten an Rudolf Guggolz ausführte: „Seit dem Sommer des Jahres 1969 haben Sie ununterbrochen den Dienst als Kirchendiener unserer Gemeinde in Reihen übernommen und mit Leib und Seele ausgefüllt. Das sind und werden zum Sommer hin volle 45 Jahre.“ staunten nicht nur die anwesenden Konfirmanden über diese lange Zeit des Dienstes, sondern auch die Besucher des Gottesdienstes. „Das sind etwa 2475 Gottesdienste, zu denen Sie geläutet und die Kirche vorbereitet haben; Konzerte und sonstige besondere Veranstaltungen dabei nicht mitgezählt. Dazu etwa 450 Beerdigungen und 135 Trauungen. Nahezu keinen Sonn-und Feiertag haben Sie gefehlt. Unzählige Male in Ihrem Leben sind Sie den Weg von der Louis- Goos-Straße zu unserer Kirche gelaufen. Es müssen etliche tausende Mal gewesen sein. Bereits am Montag zog Sie die Sehnsucht und das Verantwortungsgefühl in die Kirche, um nach dem Rechten zu sehen, ob alles in Ordnung war. Alle nötigen Reparaturen konnten immer zeitnah vorgenommen werden. Nie saßen wir im Kalten, weil der Öltank plötzlich leer war und niemand hätte es gemerkt. Sie waren zuverlässiger als jede handwerkliche Wartung. Mindestens auch der Dienstag und der Freitag führte Sie in die Kirche und zu uns in Pfarrbüro zu einem vertrauten freundlichen Plausch. Die Gottesdienstbesucher werden Sie in diesen unverwechselbaren Aufgaben in Zukunft vermissen und in unvergesslicher Erinnerung behalten. Immer wieder hatten Sie ein freundliches Wort für Sie bereit. Ihr sprichwörtlicher Humor hat Sie dabei so gut wie nie verlassen. Eine immer wieder typische Redewendung von Ihnen mit dem ebenso typischen Augenzwinkern: ‚Man muss mich halt so verbrauchen, wie ich bin..'“ Im Namen des Kirchengemeinderates bedankte sich Werner Hildenbrand herzlich mit einem Geschenkkorb bei Herrn Guggolz und mit einem Blumenstrauß bei Ehefrau Waltraud für jahreslanges Mittragen und Unterstützung. Der Kirchenchor gestaltete den Festgottesdienst mit 2 Liedbeiträgen mit: „Singt dem Herrn Dankeslieder“ und „Der Herr segne dich“ Anschließend dankte Renate Kaufmann-Hennig mit Dankesworten dem langjährigen Kirchendiener im Namen des Kirchenchores: „Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen.“ Auch der neue Kirchendiener Sascha Kraus richtete einige Worte an den scheidenden Kirchendiener und bedankte sich vor allem für die vorbildliche Einarbeitung in den letzten drei Monaten.
Daraufhin nahm Pfarrer Schulz die Einführung von Sascha Kraus vor, der in seinem Dienst tatkräftig von seiner Ehefrau Andrea unterstützt wird. Pfarrer Schulz betonte in seiner Einführung: „Sascha Kraus ist in Reihen kein Unbekannter mehr, obwohl er gerade mal ca. 4 Jahre in Reihen lebt. Der mit der typischen rheinländischen Mentalität und Humor, der das „Köllsche“ in und auswendig beherrscht und wohl auch nie in seinem Leben verlieren wird und dennoch, nicht zuletzt durch seine liebe Ehefrau, die ihn in diesem Dienst tatkräftig unterstützen wird, inzwischen längst ein Reihener geworden ist mit Leib und Seele. Wer würde ihn nicht kennen, unseren Trommler aus den Mittendrin-Gottesdiensten mit seinem unverwechselbaren Sound, den gewieften Techniker in unserer Kirche, der das technische Know-how bestens im Griff hat und schon dadurch jeden Winkel unserer Kirche kennt. Unsere Kinder kennen ihn vom KiGo-Event. Also schon bestens in unserer Gemeinde eingelebt……Wir wünschen Ihren für diesen Dienst von Herzen viel Freude, Gesundheit und Kraft, offene Türen und Herzen in der Gemeinde und Gottes Segen und Beistand.“ Der Festgottesdienst schloss mit einem Auszug mit den gottesdienstlichen Geräten (Altarbibel, Kreuz, Kerzen, Abendmahlsgeräte ect.) in den Gemeindesaal, an dem sich die Kirchenältesten, die Konfirmanden und andere Gemeindeglieder beteiligten. Einen Tag später begann die Vorbereitung der Kirchenrenovierung mit dem Abbau der Orgel, dem EntferEntfernen der Bodenfliesen und der Bankauflagen und dem Ausräumen der Kirche.
