Geschichte, spannend und unterhaltsam
(zg) Der Beitrag der Stadtbibliothek Sinsheim zum diesjährigen KinderFerienSpaß der Stadt Sinsheim war eine ganz besondere Geschichtsstunde, denn Wolf-Rüdiger Kannenberg kam als römischer Legionär und erzählte spannend von seinem Dienst.
Zuvor hatte Mirjam Schaffer über die Germanen berichtet, und Gisela Frank hatte das Leben im antiken Rom dargestellt. Unterstützt hatten sie ihre Ausführungen mit zahlreichen Bildern, die mittels Beamer groß auf die Leinwand projiziert wurden, so dass sich die Kinder einen Eindruck vom Leben vor langer, langer Zeit machen konnten.
Herr Kannenberg hatte sich bereits vor dem Einlass der Kinder in den Legionär verwandelt und sich zurückgezogen. Im dunklen Magazin der Stadtbibliothek wartete er geduldig auf seine Auftritt, obwohl er bei schwülwarmem Wetter in der schweren Rüstung mit Helm nicht entspannt sein konnte.
Die Kinder staunten, als er vor sie trat, denn er sah imposant aus und begrüßte alle auf Lateinisch. Er erzählte seinen Lebenslauf, vom germanischen Bauernjungen zum römischen Legionär. Er berichtete unter anderem, dass Legionäre sich für 25 Jahre verpflichten mussten, und dass sie Lesen und Schreiben lernten.
Ausführlich stellte er seine Uniform vor und erklärte die Besonderheiten der römischen Kriegsführung. Von seinem Einsatz in den afrikanischen Provinzen hatte er Datteln und Feigen mitgebracht, die die Kinder genussvoll aßen.
Aufmerksam lauschten die Kinder seinen Ausführungen. Anschließend konnte man Fragen stellen. Einige Kinder ergänzten das Gehörte, so wusste ein Mädchen, dass man das Kolosseum in Rom fluten konnte, um Seeschlachten nachzustellen. Dafür wurden die Eingänge mit Holzplatten verschlossen. Ein Junge kannte die Bedeutung des Legionäradlers. Dieses Zeichen wurde bewacht und durfte nicht verloren gehen, oder sogar in die Hände des Feindes geraten. Der Legionär Aurelius Flavius beantwortete ausführlich die zahlreichen Fragen nach Uniform, Bewaffnung und den Heeren der Römer sowie deren Schlachtaufstellungen. Er ließ auch die Bedeutung des Limes nicht aus und sprach über die Dinge, die die Römer mit sich brachten, so z. B. den Wein, aber auch den Beton, aus dem die Porta Nigra in Trier gebaut ist.
Frau Frank und Frau Schaffer waren begeistert davon, wie konzentriert die Kinder aufpassten und wie sie sachkundige Fragen stellten. Ein abwechslungsreicher, spannender aber auch unterhaltsamer Nachmittag in der Stadtbibliothek war ein Genuss für alle Beteiligten. Herr Kannenberg erhielt für seinen aufwändigen Einsatz ein kleines Geschenk.
Quelle: Stadtbibliothek