Die ersten drei Punkte sind unter Dach und Fach. In einem ansehnlichen Regionalliga-Spiel bezwang die U23 die SpVgg Neckarelz mit 3:0 (1:0) und gab die Rote Laterne an den KSV Baunatal ab. „Wir hätten den Sack früher zumachen müssen“, sagte ein sichtlich erleichterter Trainer Thomas Krücken nach der Partie. „Aufgrund des Chancenplus geht das Ergebnis aber in Ordnung.“
Krücken konnte gegen den starken Aufsteiger auf Unterstützung von oben bauen. Neben Kapitän Kai Herdling standen mit Jens Grahl, Robin Szarka, Stefan Thesker und Sven Schipplock vier weitere Akteure im Kader, die unter der Woche bei den Profis trainieren. Und es war auch eine sehenswerte Co-Produktion von Szarka und Schipplock, die schon nach elf Minuten für die Hoffenheimer Führung sorgte. Szarkas präzisen Pass in die Schnittstelle verwertete „Schippo“ mit einem klugen Schlenzer, der dem etwas zu weit vor seinem Gehäuse stehenden Neckarelzer Schlussmann Florian Hickel keine Chance ließ.
Neckarelz zog sich allerdings keinesfalls in die Defensive zurück. Claus Bückle (3.) und Benjamin Waldecker (28.) zielten aus der Distanz knapp vorbei oder scheiterten am insgesamt nicht allzu sehr beschäftigten Grahl, Marcel Busch konnte ein Zuspiel Denis Bindnagels nicht verwerten (27.). Die Aktionen der Krücken-Elf um Strippenzieher Herdling waren da schon gefälliger. Joseph-Claude Gyau sprintete über die linke Außenbahn und bediente Denis Streker, doch ein Abwehrbein klärte zur Ecke (21.). Kurz vor der Pause tankte sich Schipplock durch, blieb aber im Fünfmeterraum von mehreren Abwehrspielern umringt hängen (44.). „Wir hatten die Begegnung in den ersten 25 Minuten im Griff und sind verdient in Führung gegangen“, so Krücken. „Neckarelz war aber bei Standards stets gefährlich.“
Entscheidung in den Schlussminuten
Nach dem Wechsel blieben die Platzherren tonangebend. Bindnagel klärte nach Schipplocks Querpass in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Steffen Straub (61.) und stand zwei Minuten später erneut im Mittelpunkt, als er den enteilten Schipplock vom Ball trennte. Hoffenheims Angreifer kam in dieser Szene zu Fall, doch der geforderte Elfmeterpfiff blieb aus. Glück hatten die Neckarelzer, dass Gyau – von Straub auf die Reise geschickt – aus halblinker Position freistehend knapp verzog (65.). Die Hoffenheimer hatten nun Chancen im Minutentakt – nutzten sie aber nicht. Ein Schuss des eingewechselten Marcel Gerstle, den Grahl glänzend stach (76.), läutete die spannende Schlussphase ein. Letzte Zweifel beseitigte „Schippo“ mit einem strammen 20-Meter-Schuss, den Hickel durch die Beine rutschen ließ (87.). Neuzugang Oğuzhan Taşlı, der erst vor wenigen Tagen zum Team stieß und in der 80. Minute eingewechselt wurde, machte mit einem Abstauber den Sack endgültig zu (89.).
„Heute haben wir endlich das auf den Platz gebracht, was wir unter der Woche trainieren“, freute sich Krücken, während sein Gegenüber Peter Hogen genervt durch die Katakomben stapfte. „Der Sieg war verdient, wir haben die ersten zwei Tore hergeschenkt“, so der Übungsleiter. Krücken richtete seinen Blick schon auf den kommenden Freitag: „Wir wollen in Trier nachlegen und endlich da unten rauskommen. Wir gehören da nicht hin.“
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim