Ein Blick auf die Bilanz dieses Duells hatte vor der Partie hoffnungsfroh gestimmt. Von neun Begegnungen hatte die TSG vier gewonnen und drei Mal Unentschieden gespielt – nur zwei Niederlagen standen gegen den 1. FC Nürnberg zu Buche. Duell Nummer zehn ging aber vor 36.079 Zuschauer im Grundig Stadion an die fränkischen Gastgeber und das deutlicher als es der Spielverlauf hergab.
Beide Teams brauchten wenig Eingewöhnungszeit nach der Vorbereitung. Von Beginn an ging es hin und her. Die TSG übte zunächst viel Druck auf den FCN aus, sorgte damit für eine gewisse Unruhe beim Spielaufbau der Gastgeber, konnte nach Ballgewinn aber keinen Profit herausschlagen. Der FCN musste meist mit langen Bällen operieren und rückte dann nach. So entwickelte sich eine kurzweilige Begegnung.
Glückliche FCN-Führung
Richtig gefährlich wurde es immer dann, wenn 1899 mit viel Tempo über die Flügel kam. Die größte Chance in den ersten 20 Minuten hatte der aufgerückte Fabian Johnson, als er auf der linken Seite nach innen kurvte und mit einem Schlenzer das Tor nur knapp am langen Pfosten verpasste. Und dennoch: Der erste gelungene Abschluss der Franken führte zum Gegentreffer. Der Schuss von Timothy Chandler aus zirka 22 Metern wurde unglücklich abgefälscht, wodurch 1899-Keeper Koen Casteels keine Chance hatte – so stand es nach 23 Minuten 0:1. Und der FCN versuchte gleich nachzusetzen. Nur fünf Minuten später musste ein gefühlvoller Pass von Feulner auf Hlousek vom herauseilenden Casteels 25 Meter vor dem Tor entschärft werden.
In der 38. Minute hatte Hamad die Gelegenheit zum Ausgleich, allerdings traf er den Ball mit zu viel Rückenlage, sodass er übers Tor ging. Zuvor hatten Firmino und Schipplock zu Polanski gespielt, der halblinks im Strafraum den Schweden in besserer Position sah. Vier Minuten vor der Pause erhöhte der FCN durch Drmic. Vorausgegangen war ein Freistoß und der Schweizer Offensivspieler stand genau richtig, um aus kurzer Distanz das 2:0 zu erzielen – gleichzeitig der Halbzeitstand.
Süle trifft – irregulär
TSG-Trainer Markus Gisdol nahm zur zweiten Hälfte einen Wechsel vor. Johnson blieb aufgrund eines Mittelhandbruchs an der rechten Hand in der Kabine, an seiner Stelle agierte Jeremy Toljan. Nur kurz nach Wiederanpfiff entstand eine brenzlige Situation im Strafraum des „Clubs“. Elyounoussi kam nicht zum Schuss, Schipplock setzte nach und kam praktisch zeitgleich mit Torhüter Schäfer an den Ball. Der Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Auf der Gegenseite ein weiterer langer Ball den Ginczek zum 3:0 ins lange Eck vollendete (49.).
Der Hoffenheimer Coach setzte mehr und mehr auf die Karte Offensive. Kevin Volland, der aufgrund von verletzungsbedingtem Trainingsrückstand zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, kam für Elyounoussi. Und der Eingewechselte war auch beteiligt als der Ball nach Süles Kopfball in der 60. Minute im Tor der Gastgeber landete. Das Schiedsrichtergespann hatte jedoch zuvor eine Abseitsposition ausgemacht.
Modeste kommt – volle Offensive
Vier Minuten später die nächste Großchance für die TSG. Firmino umkurvte den Keeper, sein Abschluss wurde aber von Petrak auf der eigenen Torlinie geklärt. Danach kam mit Anthony Modeste für Polanski ein weiterer Stürmer ins Hoffenheimer Spiel. Der FCN nutzte aber mit großem Kraftaufwand den entstehenden Raum und traf in Person von Drmic sogar noch zum 4:0 (70.). Das war die endgültige Entscheidung und gleichzeitig der Endstand. Praktisch mit dem Schlusspfiff hatte Firmino noch eine „Hundertprozentige“, doch Schäfer war zur Stelle und verhinderte den Treffer.
Ein Dämpfer für die TSG, die sich nach den guten Auftritten in den Testspielen mehr vorgenommen hatte. Der Transport in die Bundesliga gelang am erstenSpieltag der Rückrunde nicht. Für Markus Gisdol und sein Team kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Schon am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den Hamburger SV (1. Februar, 15.30 Uhr) können es die 1899-Profis besser machen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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