(zg) Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) ist zu seiner traditionellen Jahresbegegnung zusammengekommen. Politischer Spitzengast war die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Nicole Hoffmeister-Kraut. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold forderte die schnelle Einführung einer Meisterprämie in Höhe von mindestens 1.500 Euro.
„Immer mehr Bundesländer haben die Meisterprämie bereits eingeführt. In Baden-Württemberg diskutieren wir bereits einige Jahre darüber. Passiert ist leider nichts. Wenn es die Landesregierung ernst meint mit der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung, dann muss die Prämie schnellstmöglich kommen. Nur so kann der Meister mit dem kostenfreien Hochschulstudium konkurrieren“, forderte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Zwar habe die Große Koalition in Berlin eine stärkere Förderung der höheren Berufsbildung, wozu der Meister zählt, in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten. Allerdings solle das Thema erst gegen Ende der Regierungszeit angepackt werden. Darauf dürfe die Landesregierung nicht warten. Wenn jetzt nicht gehandelt werde, wanderten gut ausgebildete Handwerker künftig in andere Bundesländer ab, die die Meisterprämie bereits anbieten.
„Einen solchen Lehrgangstourismus kann niemand wollen. Wir brauchen die Prämie jetzt und in einer Höhe von mindestens 1.500 Euro, wie sie beispielsweise in Bayern existiert. Mit dieser Summe werden zwar noch nicht die vollständigen Kosten eines Meisterlehrgangs abgedeckt, aber es wäre ein wichtiger Schritt, um die berufliche Bildung aufzuwerten und letztlich den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zu stärken“, so Reichhold abschließend.
Quelle: Marion Buchheit