Landrat Stefan Dallinger bittet Verkehrsteilnehmer um erhöhte Rücksichtnahme
Am Montag, 11. September, sind die Sommerferien vorbei. Für die Schülerinnen und Schüler beginnt nach über sechswöchiger Pause wieder der Schulalltag. Rund 5.000 Kinder aus dem Rhein-Neckar-Kreis sehen dem Schuljahresbeginn mit besonders gemischten Gefühlen entgegen: Sie werden eingeschult und treten zum ersten Mal ihren künftigen Schulweg an. Ihn alleine zu bestreiten, bedeutet für die Sechs- bis Siebenjährigen ein höchstes Maß an Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, denn im Straßenverkehr gehören Kinder immer noch zu den am meisten gefährdeten Altersgruppen. Landrat Stefan Dallinger appelliert deshalb an alle Verkehrsteilnehmer, sich vor allem in Wohngebieten und im Bereich der Schulen besonders aufmerksam und rücksichtsvoll zu verhalten: „Bitte fahren Sie langsam und seien Sie jederzeit bremsbereit!“.
Regelmäßig zu Schuljahresbeginn setzt das Land Baden-Württemberg mit der Aktion „Sicherer Schulweg“ ein Maßnahmenpaket aus Verkehrsüberwachung und Verkehrsprävention um, das einen weiteren Rückgang der Schulwegunfälle bewirken soll. Wie die Jahresunfallstatistik des Polizeipräsidiums Mannheim zeigt, blieb zwar die Zahl der Kinderunfälle im Rhein-Neckar-Kreis konstant niedrig – 2016 ereigneten sich aber insgesamt 34 Schulwegunfälle (2015: 16). Dies ist der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre.
Kinder (bis zum vollendendeten 14. Lebensjahr) waren im Rhein-Neckar-Kreis 2016 an insgesamt 140 Verkehrsunfällen beteiligt. Wie in den zurückliegenden Jahren auch, wurde glücklicherweise kein Kind bei einem Unfall tödlich verletzt.
Viele Eltern gehen auf Nummer sicher und bringen ihre Sprösslinge mit dem Auto zur Schule. Verkehrsexperten halten die „Eltern-Taxis“ aber nicht immer für sinnvoll. Kindern, die ständig zur Schule gefahren werden, fehlen die Erfahrungen, die sie für die selbständige Teilnahme am Straßenverkehr brauchen.
Zugeparkte Gehwege, eine teilweise chaotische Verkehrssituation vor manchen Schulhäusern und riskante Wendemanöver gefährden zusätzlich jene, die zu Fuß unterwegs sind. Eine Studie der Bergischen Universität Wuppertal im Auftrag des ADAC belegt die Gefährdungen durch „Eltern-Taxis“ und beklagt gleichzeitig den negativen Nebeneffekt, dass die selbstständige Mobilität von Schulkindern durch regelmäßige Hol- und Bringdienste immer mehr verloren geht.
Eltern sollen vielmehr ihre Kinder unterstützen, indem sie den Schulweg gemeinsam im Voraus planen und einüben. Reflektierende Kleidung schafft in der dunklen Jahreszeit zusätzliche Sicherheit.