GRN-Klinik Sinsheim: Dr. Matthias Hassenpflug referierte über Bauchwandbrüche, deren Entstehung und über minimal-invasive und offene Operationen
Es kann schnell passieren. Zum Beispiel bei einer kräftigen Hustenattacke oder durch eine eilige, ruckartige Bewegung beim Heben eines schweren Gegenstands – plötzlich wölbt sich etwas aus dem Bereich der Bauchdecke nach außen. Das ist ein eindeutiges Anzeichen für einen Bauchwandbruch, der nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden sein muss. Was in diesem Fall zu tun ist, darüber referierte Dr. Matthias Hassenpflug, stellvertretender Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der GRN-Klinik Sinsheim, bei einem Online-Vortrag.
„Grundsätzlich muss nicht in jedem Fall operiert werden, zumindest nicht sofort“, betonte der Mediziner. Und doch riet er seinen Zuhörern: „Lassen Sie sich trotzdem der Sicherheit und Gewissheit wegen untersuchen!“ Zu den Bauchwandbrüchen gehörten neben dem bekannten Leistenbruch auch der Narben-, der Zwerchfell- und der Nabelbruch. Ihnen allen gemein ist die Tatsache, dass sich Teile der Bauchorgane durch eine Lücke aus dem Bauchraum nach außen vorwölben. Dadurch können sie gequetscht oder anderweitig verletzt werden.
Dr. Hassenpflug: „In vielen Fällen rate ich zu einer zeitnahen Operation, manches Mal kann aber zunächst auch abgewartet werden. Treten jedoch Beschwerden auf oder sieht man, dass der Bruch an Größe weiter zunimmt, so sollte allerdings eine Operation durchgeführt werden.“ Diese erfolge auf minimal-invasive oder offene Weise. „Welche Operationsmethode dabei zum Einsatz kommt, dies wird im Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt“, so der erfahrene Chirurg weiter. Wie ein solcher Bruch zu verstehen sei, zeigte er durch den Vergleich der Hand mit einem Ballon. Dabei stellte die Hand die Bauchdecke dar, der Ballon, der durch die sich schließende Hand nach außen gedrückt wird, das Bauchfell.
Die durch die Schwäche und den daraus resultierenden Bruch in Mitleidenschaft gezogene Stelle werde bei der Operation durch Kunststoffnetze stabilisiert. Nach erfolgter Operation könne der Patient entweder noch am gleichen Tag wieder nach Hause gehen oder er werde stationär aufgenommen. Auf jeden Fall gelte, etwa bei einem Leistenbruch, dass sich der Patient die folgenden rund 14 Tage schonen sollte.
Grundsätzlich, so Dr. Hassenpflug, könne bereits im Vorfeld Sorge dafür getragen werden, die Gefahr, einen Bauchwandbruch zu erleiden, zu senken. „Das kann durch die Stärkung der Bauchwandmuskulatur durch Sport erreicht werden, außerdem sollte man das Rauchen sowie Übergewicht vermeiden.“ Auch eine möglichst ausgewogene Ernährung sowie ausreichende Flüssigkeitsaufnahme helfe, die Risiken zu minimieren.
Weitere Informationen unter www.grn.de/sinsheim/klinik/chirurgie
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Quelle: GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar