Sejad Salihovic ist auf der Suche nach einer weiteren fußballerischen Herausforderung in China fündig geworden. Der Mittelfeldspieler wird künftig für den Guizhou Renhe Football Club spielen und nach nunmehr neun Jahren bei der TSG 1899 Hoffenheim seine Zelte im Kraichgau abbrechen.
Natürlich gehe er nach „fast einem Jahrzehnt im Kraichgau nicht ohne Wehmut“, sagt Sejad Salihovic, aber „für mich war nun endgültig der Zeitpunkt gekommen zu entschieden, ob ich meine Karriere hier beenden werde oder noch einmal einen Sprung wage“. Bereits vor einigen Monaten gingen Überlegungen in diese Richtung, nun aber wurden die Pläne konkret. Salihovic sieht in dem Wechsel zu dem chinesischen Super-League-Klub „ein echtes Abenteuer auf mich zukommen, auf das ich mich auch freue“.
Neun Jahre war Salihovic eine feste Größe im Kader der TSG. Er feierte mit dem Klub den Aufstieg von der Ober- bis in die Bundesliga und machte dabei bundesweit immer wieder als „Kunstschütze“ bei Standardsituationen auf sich aufmerksam. „Sali“ kam im Juli 2006 von Hertha BSC Berlin zur TSG.
„Damit geht auch eine Ära zu Ende“, sagt Dietmar Hopp. Für den TSG-Gesellschafter gehört „Sali fest zur neueren Geschichte der TSG. Er hat viel zur Entwicklung der Klubs beigetragen.“ Nicht zuletzt seine Nervenstärke im letzten Bundesligaspiel der Saison 2012/13 als er beim sensationellen 2:1-Erfolg der TSG bei Borussia Dortmund gleich zwei Elfmeter verwertete und damit den Gang in die Relegation sicherstellte, machten den 30 Jahre alten Mittelfeldspieler zur einer Identifikationsfigur.
Sein Name werde eng mit der TSG verbunden bleiben, sagt Direktor Profifußball Alexander Rosen, der für die Entscheidung von Salihovic den Klub zu verlassen, zwar „Verständnis“ habe, gleichwohl sei es „schon jetzt ein ungewohntes Gefühl, dass sein Name nicht mehr im Kader für die neue Saison auftaucht“. Für die „gezeigte Treue, den Einsatz sowie die Impulse, die Sali auf- und außerhalb des Platzes immer wieder zu geben vermochte“, dankt ihm Rosen im Namen des Vereins herzlich.
Sejad Salihovic stand in der Bundesliga 171 Mal für die TSG auf dem Platz und ist mit 46 Treffern Bundesliga-Rekord-Torschütze des Klubs. Hinzu kommen 27 Zweitliga- und 31 Regionalliga-Spiele (6/10 Tore). In 19 DFB-Pokalpartien traf er fünf Mal. Er ist aktueller Nationalspieler für Bosnien-Herzegowina. Salihovic war noch bis 30. Juni nächsten Jahres an die TSG gebunden.
Der Guizhou Renhe Football Club ist in Guyiang beheimatet, der rund vier Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt der Provinz Guizhou. Der Klub wurde 2013 Pokalsieger und gewann im vergangenen Jahr den Super Cup. Die Saison beendete das Team auf dem sechsten Tabellenplatz. In China wird Sejad Salihovic auf Mike Hanke treffen. Der ehemalige deutsche Nationalspieler stürmt seit der vergangenen Saison für Guizhou.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim