Die „schöne Else“ wächst in Weiler. Heute stellt Ihnen das Kreisforstamt im Rahmen der Serie „Besonders Bäume“ eine bei uns sehr selten vorkommende Elsbeere (Sorbus torminalis) vor.
Im Stadtwald Sinsheim auf der Gemarkung Weiler findet der etwa 150 Jahre alte Baum ideale Wuchsbedingungen. Diese Elsbeere gehört mit einer für diese Baumart stattlichen Höhe von fast 30 Metern und einem Durchmesser von 74 cm zu den imposantesten ihrer Art. Mit ihrem gleichmäßigen Wuchs und ihrer ausladenden Krone ist sie wohl die schönste und dickste Elsbeere im Rhein-Neckar-Kreis, vielleicht sogar in ganz Baden-Württemberg? Vom zuständigen Förster Dietmar Weiland wird sie liebevoll die „schöne Else“ genannt.
Alte Elsbeeren sind zu jeder Jahreszeit eine Augenweide. Angefangen bei der auffallend schuppigen Rinde, der Blüte im Frühjahr und dem dunkelgrünen gezackten Laub im Sommer, bis zur farbintensiven Blattfärbung und den gelblich-braunen Früchten im Herbst. Försterinnen und Förster setzen große Hoffnungen in die Pflanzung der Elsbeere, um den Wald für den Klimawandel stabil zu machen. Die Elsbeere hat ein tiefes, verzweigtes Wurzelsystem und ist sehr trockenheitstolerant. Auch auf schweren, tonigen und trockenen Böden, wie sie in Teilen des Kraichgaus vorkommen, kann sie gut gedeihen. Im gesamten Stadtwald Sinsheim sind deshalb im Jahr 2021 insgesamt 3.500 junge Elsbeeren gepflanzt worden. „Außerdem hat die Elsbeere einen positiven Einfluss auf die Waldökologie“ weiß Förster Weiland zu berichten. „Ihre Frühjahrsblüte ist eine wertvolle Bienenweide und ihre Früchte bieten über Herbst und Winter heimischen Vogelarten eine wichtige Nahrungsquelle.“
Das edle, harte Holz ist eine besondere Rarität und daher sehr wertvoll. Es ist seit Jahrhunderten bei Schreinern und Drechslern sehr begehrt und wird für den exklusiven Möbelbau und zur Instrumentenherstellung verwendet. Auch Hersteller von hochwertigen Limousinen verwenden gerne das schön gemaserte Holz zur Innenausstattung ihrer Luxusmodelle.
Die „Schöne Else“ steht im Stadtwald Sinsheim im Distrikt „Großer Wald“ zwischen Waldangelloch und Sinsheim-Weiler.
Weitere besondere Bäume, ihre Geschichte und ihre genauen Standorte sind übrigens im Internet unter www.rhein-neckar-kreis.de/besonderebaeume abrufbar.
Quelle: Landratsamt RNK