Diesmal stellt das Kreisforstamt im Rahmen der Serie „Besondere Bäume im Rhein-Neckar-Kreis“ eine etwa 200-jährige Eiche im Stadtwald Neckarbischofsheim vor.
„Viele Bäume leiden unter den Folgen des Klimawandels, diese Eiche trotzt ihm!“, freut sich Tobias Dörre, Förster und zuständiger Revierleiter vor Ort, über den vitalen Baumriesen. Mit einer Höhe von etwa 30 Metern und einem Durchmesser von 1,33 Metern auf Brusthöhe (etwa 1,30 Meter vom Boden aus) hat sie ein Holzvolumen von ungefähr 20 Kubikmetern. „Wir können leider nicht in die Glaskugel schauen und vorhersagen, wie sich das Klima in 100 Jahren entwickelt. Für zukünftige Waldgenerationen ist das aber entscheidend. Unsere heimischen Eichenarten, aber auch die amerikanische Rot-Eiche, kommen je nach Standort mit den heute schon veränderten Bedingungen im Vergleich zu anderen Baumarten besser zurecht. Deswegen ist diese Eiche gerade als Samenbaum für den Wald sehr wichtig. Und in diesem Herbst trägt sie wieder reichlich Eicheln“, hofft Tobias Dörre auf viele kleine neue Bäume im Kampf gegen den Klimawandel.
Doch Waldbau mit Eiche ist aufwendig. Es erfordert vorausschauendes und behutsames Handeln sowie intensive Pflege, um einen durch Naturverjüngung (das heißt auf natürliche Weise durch die Samen der Elternbäume) entstehenden Eichenwald von klein auf zu fördern und langfristig zu erhalten. Frisch gekeimt, benötigen Eichen viel Licht zum Gedeihen. Werden sie von anderen Baum- oder Pflanzenarten überwachsen und in den Schatten gestellt, muss das Forstpersonal nachhelfen und die wertvollen Jungeichen freischneiden. Außerdem reagieren junge Eichen empfindlich auf verschiedene Umwelteinflüsse wie Frost, Pilz- oder Insektenbefall. Darüber hinaus sind ihre Blätter und Knospen schmackhafte Nahrung für zahlreiche Tiere im Wald.
Die 200-jährige Eiche im Stadtwald Neckarbischofsheim hat bis zum heutigen Tage allen Gefahren und Unwägbarkeiten getrotzt und ist ihrem Sinnbild für Kraft und Stärke gerecht geblieben. Den Platz als besonderer Baum hat sie sich damit redlich verdient.
Die Bäume aus dieser Serie samt ihrer Geschichte sind auch unter www.rhein-neckar-kreis.de/besonderebaeume abrufbar.
Bild und Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis