(pol) Sommerferien ade – die schönste Zeit des Jahres für Tausende von Schülerinnen und Schülern ist in wenigen Tagen vorbei. Mit dem Schulanfang am 9. September 2013 beginnt das Schuljahr 2013/2014 und damit verbunden sind wieder Risiken für die Schülerinnen und Schüler, da sich die Verkehrsteilnehmer und Schüler erst wieder aufeinander einstellen müssen.
Insbesondere die Erstklässler, die sich dann am darauffolgenden Wochenende (Samstag 14. September 2013) zum ersten Mal auf den Weg zur Schule machen, aber auch zahlreiche Grundschüler, die auf weiterführende Schulen gewechselt haben, sind Gefahren auf dem oft noch unbekannten Schulweg ausgesetzt.
In besonderem Maße wird von Eltern die Gefahr der Verletzung von Kindern als Mitfahrer im Auto unterschätzt. Deshalb muss gerade bei den „Eltern-Taxis“ auf die korrekte Sicherung im Auto – auch auf noch so kurzen Strecken – geachtet werden.
Auch die Heidelberger Polizei hat sich mit der Schwerpunktaktion „Sicherer Schulweg – Gib acht auf mich“ auf den Schulanfang eingestellt. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und mit Beginn des Schuljahres starten intensive Überwachungsmaßnahmen.
Eines vorweg: Die Unfallzahlen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis lagen in den letzten Jahren konstant auf niedrigem Niveau.
Dies ist insbesondere auch auf die Aktivitäten kommunaler und staatlicher Stellen sowie von Verbänden und Organisationen zurück zu führen, die sich mit Verkehrssicherheit befassen.
Unfallzahlen
Im Bereich der Polizeidirektion Heidelberg ereigneten sich im Jahr 2012 insgesamt 24Schulwegunfälle (Vorjahr 28), bei denen 26 Personen (Vorjahr 28) verletzt wurden. Damit liegt die Zahl der Schulwegunfälle und der hierbei Verletzten in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Im gleichen Zeitraum fiel die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern auf 141 (142). Dabei wurden 89 Kinder (99) leicht, 20 Kinder (17) schwer und erfreulicherweise keines tödlich verletzt.
In der vergleichenden Halbjahresbetrachtung 2012/2013 scheint sich die positive Entwicklung bei den Schulwegunfällen und den Verkehrsunfällen mit Kindern zu bestätigen. Bei bislang 12 Schulwegunfällen (Vorjahr 16) wurden 11 Schüler leicht (Vorjahr 16) und zwei Schüler (Vorjahr 2) schwer verletzt; bei den 68 Verkehrsunfällen mit Kindern (Vorjahr 75) wurden im 1. Halbjahr 2013 fünf Kinder schwer verletzt (Vorjahr 11), mit 39 wurden aber sieben Leichtverletzte weniger als im Vorjahr registriert.
Das oberste Ziel der Heidelberger Polizei ist es, Gefahren für Schulkinder weiter zu minimieren und so die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei -wie in den Vorjahren- den neuen „Abc-Schützen“, die beim Schulanfang oft erstmals mit den neuen Erfahrungen im Straßenverkehr konfrontiert werden.
Um dieses Ziel zu erreichen wird die Polizeidirektion Heidelberg folgende Konzepte anwenden:
Gezielte Überwachung an Schulen und Schulwegen, insbesondere an Fußgängerüberwegen/-furten sowie von Fußgängern gemeinsam genutzten Verkehrsflächen. Auch die Beobachtung des Radverkehrs gehört zum Konzept.
Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhter Unfallgefahr für Kinder durch den Einsatz von Laser-Handmessgeräten und Geschwindigkeitsmessungen mit Anhaltekontrollen.
Ein großes Augenmerk gilt Autofahrern – oftmals Eltern – die ihre Kinder vor Schulen im Haltverbot, auf Fußgängerüberwegen und unmittelbar davor sowie auf Fußgängerfurten an Ampeln, aber auch auf Geh- und Radwegen ein- und aussteigen lassen
Überprüfung der technischen Einrichtungen an Fahrrädern.
Kontrollen an Bus- und Straßenbahnhaltestellen
Neben der notwendigen Überwachung und entsprechenden Sanktionen steht auch die Aufklärung durch verkehrserzieherische Gespräche der Kinder, der Eltern und anderen beteiligten Verkehrsteilnehmern im Vordergrund. Dabei soll vor allem auf verkehrsgerechtes Verhalten zur Vermeidung von Unfällen wie z.B. die Benutzung von Rückhaltesystemen für Kinder, die Gurtanlegepflicht sowie auf die Benutzung von Radwegen hingewiesen werden.
Die Heidelberger Polizei ist guter Dinge, mit der bislang so erfolgreichen Einsatzkonzeption „Sicherer Schulweg“ die Unfallzahlen weiter zu reduzieren und die Kraftfahrer für ein rücksichtsvolles, verkehrsgerechtes und besonders vorsichtiges Verhalten zu gewinnen.
Die Polizei ist aber auch auf die Mithilfe der Eltern angewiesen.
Diese sollten, insbesondere mit den Schulanfängern, ein Schulwegtrainingdurchführen. Es hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, mit den Kleinen den Schulweg mehrfach abzugehen und die Kinder hierbei auf Gefahren- und Problemstellen hinzuweisen.