(zg) Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass das Mitglied des Kreisverbandes Kraichgau-Neckar-Odenwald der Partei Die Linke, Herr Simon Gramlich aus Eberbach, in den Jugendhilfeausschuss des Kreistags Rhein-Neckar berufen wurde.
Dem Jugendhilfeausschuss gehören neben Mitgliedern des Kreistages auch verschiedene Experten stimmberechtigt an, die von den Jugendverbänden oder den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege-, teilweise auch von den Kreistagsfraktionen, nominiert – und anschließend durch das Kreistagsplenum gewählt werden.
Herr Gramlich freut sich als angehender Pädagoge sehr auf diese neue Aufgabe. Linke Politik in der Kinder- und Jugendhilfe orientiert sich nach seiner Ansicht vor allem an zwei Punkten:
- Zum Einen hat sich in der Sozialen Arbeit im Allgemeinen und der Kinder- und Jugendhilfe im Besonderen das Leitbild des „aktivierenden Sozialstaats“ im Kontext eines „neoliberalen“ Umbaus der Gesellschaft etabliert. In der Kinder- und Jugendhilfe äußert sich dies in einem allgemeinen Runterfahren der Ressourcen wie der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH). Die Adressaten Sozialer Arbeit sollen sich verändern, ohne dass dafür jedoch weitere Ressourcen bereitgestellt werden – ein Grundgedanke des „aktivierenden Sozialstaats“, der davon ausgeht, dass die Ressourcen (in den Personen) schon angelegt sind und nur noch aktiviert werden müssten. Es muss ein wesentliches Element linker Politik sein, dieser Ideologie entschieden zu widersprechen.
- Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein Plädoyer für eine kritische, verstehende und soziale Arbeit. Der Gegenstand einer kritischen Perspektive auf soziale Arbeit ist nicht die „Integration“ in die Gesellschaft, sondern der immanente soziale Ausschluss. Sozialpädagogik als ein Komplex von Institutionen ist maßgeblich an der Definition von „Normalität“ und Abweichung/Devianz beteiligt und produziert damit Kategorisierungen/Etiketten, die soziale Ausschließung legitimieren. Gesellschaften ziehen Grenzen der Zugehörigkeit. Institutionen der Sozialen Arbeit kommt dabei als Ordnungsmächten immer eine Herrschaftsfunktion zu. Aufgabe linker Sozialpolitik muss es sein, dies stets kritisch zu reflektieren.
Der Jugendhilfeausschuss wird erstmals am 4.11.2014 zusammentreten und dann zwei bis drei Mal pro Jahr tagen. Er besteht jetzt aus 35 stimmberechtigten Mitgliedern. Das Gremium ist insbesondere zuständig für die finanzielle Förderung von Einrichtungen der Jugendhilfe und kann innerhalb eines gewissen Finanzrahmens dazu auch wirksame Beschlüsse unabhängig vom Kreistagsplenum fassen.
Über den Kreisverband Kraichgau-Neckar-Odenwald
Der Kreisverband Kraichgau-Neckar-Odenwald gehört zum Landesverband Baden-Württemberg der Partei Die Linke. Er umfasst das Gebiet des Landeskreises Neckar-Odenwald sowie der Wahlkreis 13,14,15 und 16 des Landkreises Rhein-Neckar. Der Kreisverband wurde 2012 gegründet. Nähere Informationen finden Sie auf unsere Website unter der Adresse „die-linke-kno.de“