Workshop zu Arbeitsmethoden
(zg) Als Referent für den Integrationsbeirat hatten sich die Sinsheimer gleich den Geschäftsführer des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates, Michael AlliMadi geholt. AlliMadi ist in Personalunion der Vorsitzende des Heidelberger Migrationsrates. Und er brachte gute Nachrichten im Gepäck mit. Die Landesregierung hat erst kürzlich mit einem Partizipations- und Integrationsgesetz die Rechte von Integrationsräten gestärkt.
Im Workshop ging es nun darum, diese Rechte auch mit Leben zu füllen. In Sinsheim gibt es seit Herbst letzten Jahres ein solches Gremium. Ziel ist es, dem Gemeinderat eine Expertenrunde an die Seite zu stellen, die als Mittler zu den zugewanderten Bürgerinnen und Bürgern dient. Im Integrationsbeirat gibt es daher Vertreter des Gemeinderates und „sachkundige Bürgerinnen und Bürger“, die selbst Zuwanderungsgeschichte haben.
In der ersten Runde des Workshops wollte der Referent etwas über die Erwartungen der Teilnehmer wissen. Deren Fragen drehten sich um die Möglichkeiten eines solchen Gremiums. Wie geht eigentlich politische Arbeit auf kommunaler Ebene? AlliMadi antwortete mit Informationen über die Erfahrungen und Strukturen der Arbeit in Migrations- und Integrationsräten anderer Städte, sowie auf der Landes- und Bundesebene.
AlliMadi riet im Fortgang zu konsequenter Sachpolitik und der Entwicklung einer Kultur des ständigen Austausches untereinander und mit den Gemeinderäten und anderen Funktionsträgern bei der Stadtverwaltung. Anhand des im Entstehen befindlichen Interkulturellen Zentrums in Heidelberg machte er deutlich, dass es die Politik des langen Atems und der kleinen Schritte am Ende zu großen Erfolgen führen kann. Maximalforderungen verhindern seiner Ansicht nach eher Entwicklungen.
Die Workshop-Teilnehmer arbeiteten über vier Stunden konzentriert mit. Interesse an weiteren Workshops wurde am Ende aus dem Teilnehmerkreis bekundet. Gibt es ein schöneres Kompliment für einen Referenten? Sinsheim hat sich offenkundig auf den Weg gemacht, Integration gemeinsam mit den Betroffenen zu entwickeln.
Quelle: Stadt Sinsheim