Wie lässt sich mein Heizungsverbrauch reduzieren? Diese Frage stellen sich angesichts der sinkenden Temperaturen derzeit viele. Meike Militz, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, gibt Spartipps. Die drei wichtigsten Fragen:
Was bedeuten die Zahlen und Symbole am Thermostat?
Das „Sternchen“-Symbol stellt ein Schneekristall dar. Das ist die Frostschutzeinstellung, damit die Heizung nicht einfriert. Bei dieser Einstellung heizt sie auf ungefähr 5 Grad Celsius. Die Ziffer 1 bedeutet eine Raumtemperatur von rund 12 Grad. Dreht man das Thermostat auf 2, wird das Zimmer auf 16 Grad erwärmt und bei 3 auf 20 Grad. Auf Stufe 4 wird es mit circa 24 Grad bereits ziemlich kuschelig. Stufe 5 bringt eine Raumtemperatur von 28 Grad und sollte nicht ständig eingestellt sein. Die weitverbreitete Annahme, dass ein Zimmer schneller warm wird, wenn die Heizung auf Stufe 5 läuft, ist falsch. Die Heizung heizt den Raum nicht schneller, sie läuft lediglich länger, da sie die Temperatur auf 28 Grad hochheizt – und Verbraucher zahlen dementsprechend auch mehr.
Müssen alle Räume einer Wohnung geheizt werden?
Ja! Auch in wenig genutzten Räumen sollte es mindestens 16 Grad warm sein, damit sich kein Schimmel an den Wänden bilden kann. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft, kann sich an den kalten Wänden durch die Feuchtigkeit Schimmel bilden. Zudem kühlen sich die Wände in der Wohnung beim Abschalten so weit ab, dass durch das Wiederaufheizen mehr Kosten entstehen. Es ist also besser und günstiger, die Räume gleichmäßig zu beheizen.
Zentralheizung wird nachts nicht ausgestellt: Wie kann man trotzdem Heizkosten sparen ohne zu frieren?
Besonders in Mehrfamilienhäusern wird die Heizung in der Nacht oft nicht abgestellt, da sie wegen Schichtarbeit oder anderer Schlafgewohnheiten auch nachts benötigt werden kann. Um die Wohnung nicht unnötig zu heizen, sollten Mieter programmierbare Heizkörperventile installieren. Diese sind für wenig Geld im Baumarkt erhältlich und können auch von Laien angebracht werden. Mit Hilfe der Ventile lässt sich genau programmieren, wann die Heizung läuft und wann sie ruht. So können im Schlaf Heizkosten gespart werden, ohne dass morgens das Badezimmer kalt bleibt. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale beantwortet alle Fragen rund um die Themen Heizen und den effizienten Einsatz von Energie in privaten Haushalten: online, telefonisch oder in einem persönlichen Beratungsgespräch. Sie informiert anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Beratungstermine sind unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 809 802 400 erhältlich. Weitere Informationen finden Sie aufwww.verbraucherzentrale-energieberatung.de