(zg) Umweltminister Untersteller hat anlässlich des Solarbranchentages eine generelle Pflicht für die Installation von Photovoltaik-Anlagen (PV) für Neubauten gefordert. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt zwar eine stärkere Unterstützung von erneuerbaren Energien, warnt jedoch vor zu bürokratischen Verfahren.
„Wir stehen einer Solarpflicht für neue Gebäude grundsätzlich offen gegenüber. Klar ist: Es muss in Sachen erneuerbare Energien mehr passieren, wenn wir im Klimaschutz vorankommen wollen. Allerdings sollte die Politik zunächst dafür sorgen, dass die Verfahren für eine Förderung von PV-Anlagen drastisch vereinfacht werden. Dies gilt auch für die Anmeldung der Anlagen. Diese muss an den verschiedensten Stellen erfolgen – egal ob jemand eine Förderung möchte oder nicht. Im Moment scheitern an Photovoltaikanlagen interessierte Bürger viel zu häufig an den bürokratischen Abläufen“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Zudem seien Anlagen ab einer bestimmten Leistung zusätzlich mit teuren Messgeräten auszustatten. Dies seien Extrakosten, die eine eigengenutzte PV-Anlage immer unwirtschaftlicher machten. Reichhold: „Die Energiepolitik muss einen langfristigen und berechenbaren Rahmen bieten – für Bürger und für Betriebe. Seit 2009 wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz mehrfach verändert. Dazu kamen zahlreiche weitere Veränderungen im Energierecht. Statt immer neuer Pflichten sollten die aktuellen Vorgaben zunächst vereinfacht und gebündelt werden. Dann würde die Energiewende auch für die Bürger transparenter und attraktiver werden.“
Quelle: Marion Buchheit