(zg) In der angesichts der Sommerhitze zufriedenstellend besetzten evangelischen Kirche in Reihen fand das alljährliche Sommerkonzert des evangelischen Kirchenchores Reihen statt, wie bei jedem Sommerkonzert zugleich mit dem evangelischen Kirchenchor Hüffenhardt unter der Leitung ihres gemeinsamen Dirigenten Martin Schreiner.
Im Mittelpunkt des Konzertes stand die Messe, Vertonungen der Messe in deutscher wie lateinischer Sprache. Die Hauptstücke der Messe wie etwa das Kyrie und das Gloria im Eingang oder Sanctus und Agnus Dei bei der Abendmahls- bzw. Eucharistiefeier sind längst vor jeder Reformation fast seit Bestehen der Christenheit Urelemente des christlichen Gottesdienstes. Sie sind daher im evangelischen Gottesdienst genauso zur Hause wie in der traditionellen katholischen Messe, weshalb dieses Konzert auch ein besonderer Beitrag zur Ökumene sei, wie Pfr. Schulz in seiner Begrüßung ausführte.
Schon zu Beginn beeindruckten die beiden Chöre mit den zarten Klängen der Trouvere-Messe des zeitgenössischen tschechischen Komponisten Petr Eben, begleitet auch durch das einfühlsame Flötentrio eines Instrumentalensembles. Ebenso wie die durch den gesamten Chor aufgeführten Stücke gefielen auch die Messteile, die vom einem kleinen Vokalensemble zu Gehör gebracht wurden, etwa das Kyrie aus der „Messa a due Soprani e basso“ von Francesco Durante, einem Vertreter des neapolitanischen Barocks, oder das „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ von Michael Praetorius.
Ein modernes Kyrie des aus Fulda stammenden bekannten Kirchenmusikers Winfried Heurich beeindruckte mit dem Titel „Meine engen Grenzen“ – eine wunderbare Harmonie zwischen Text und Melodie. Das unmittelbar sich anschließende schwungvolle und mitreißende Gloria der bayrischen Liedermacherin Kathi Stimmer-Salzeder – beides durch den gesamten Chor vorgetragen – begeisterte.
Auch die nach der Kirchenrenovierung neu intonierte Reihener Kirchenorgel kam durch spezielle Orgelstücke zur vollen Entfaltung: sei es drei Stücke aus der 2. Orgelmesse des französischen Barockkomponisten Francois Couperin, die sehr ruhige nach innen gekehrte Meditation h-moll von Felix-Alexandre Guilmant sowie das überaus eindrucksvolle und kontrastreiche Präludium und Fuge d-moll von Felix Mendelssohn Bartholdy. Alle Orgelstücke wurden bravorös und begeisternd vorgetragen durch den Heidelberger Kirchenmusiker Hans-Dieter Kamm.
Mit „Wir strecken uns nach dir“ und „Wenn das Brot, das wir teilen“ erklangen zwei Chorsätze, die gern auch als Kirchenlieder im Gottesdienst gesungen werden.
Den krönenden Abschluss und zugleich Höhepunkt dieses überaus vielfältigen Konzertprogramms bildeten die bekannten Stücke der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert, bei der die beiden Kirchenchöre nochmals die Konzertbesucher voll begeistern konnten. Reicher Schlussapplaus und eine Zugabe belohnte dann auch das Engagement der Mitwirkenden.
Quelle: Erhard Schulz