(zg) Bundestagskandidat Dr. Lars Castellucci hatte die Sozialministerin des Landes, Katrin Altpeter zu einem Fachgespräch eingeladen. Nachdem ihm im Wahlkreis viel Diskussionsbedarf zum Gesetzesentwurf des neuen Wohn- Teilhabe- und Pflegegesetz des Ministeriums für Arbeit und Soziales in Baden-Württemberg zugetragen wurde, war es Castellucci ein wichtiges Anliegen die Wohlfahrtsverbände, die Einrichtungsleitungen im Rhein-Neckar Kreis und alle Betroffenen vor Ort aber auch die Politik mit Gemeinde- und Kreisräten an einen Tisch mit der Ministerin zu bringen. Auch der MDL des Wahlkreises, Thomas Funk, nahm an dem Gespräch teil. Gastgeber war Manfred Sauer, der Räumlichkeiten im Gebäude der Sauerstiftung zur Verfügung stellte.
Vor dem Fachgespräch ließ sich die Ministerin von Manfred Sauer durch das Gebäude führen und machte sich ein Bild vom Konzept und von der Nachhaltigkeit, mit der hier intensive Hilfe und Unterstützung für Menschen geboten wird, deren Ziel es ist, wieder ein selbstbestimmtes Leben trotz Querschnittslähmung zu erkämpfen. Klar wurde, dass die moderne, umfangreiche Apparatemedizin ohne geeignete psychologische Betreuung nur “auf einem Bein“ steht. Die Konzepte der Manfred Sauer Stiftung sind ein gelungenes Beispiel für ganzheitliche Rehabilitation.
Eine Befürchtung konnte die Ministerin im anschließenden Fachgespräch mit ihrer Auskunft zum derzeitigen Status allen Beteiligten nehmen. „Nein in bestehende Strukturen soll mit dem Gesetz nicht eingegriffen werden,“ so ihre klare Aussage.
Insgesamt ist der Gesetzentwurf grundsätzlich dem Wohlergehen der Patienten geschuldet, so die Ministerin, die selber 8 Jahre in der Altenpflege tätig war und seit 20 Jahren in dem Bereich ausbildet und weiß wovon sie spricht. Sie bedankte sich ausdrücklich für Anregungen zur Machbarkeit vor Ort und sicherte eine neuerliche Überprüfung des Entwurfs zu. Viele Details wurden angesprochen, von der Pflicht auf “Präsenzkräfte vor Ort“, die den Fachleuten für Wohnformen für psychisch Erkrankte in Bezug auf Finanzierung und Sinnhaftigkeit problematisch erschienen bis hin zum Grundtenor, den die Ministerin selber formulierte. „Wir müssen im Entwurf noch expliziter zwischen gerontologischen Wohnformen und dem Wohnen für psychische Erkrankte unterscheiden.“
Auf das Thema „Einrichtung einer Pflegekammer“ sagte sie deutlich: „Ja, aber wenn dann richtig. Das bedeutet nur mit allen im Boot – auch Gewerkschaften.“ Hierfür werde sie einen „Runden Tisch Pflege“ einberufen, der das Thema intensiv vorbereiten soll. Der Ministerin liegen die Themen Ausbildung, Vergütung und Umgang mit Belastung in diesem Berufsfeld besonders am Herzen und auch die Anerkennung, die dieser Beruf in unserer Gesellschaft brauche. Was den Umgang mit der Pflegebedürftigkeit prinzipiell in unserer Gesellschaft angeht ist ihre Überzeugung klar – die ambulante ist immer der stationären Pflege vorzuziehen, wo umsetzbar.
Abschließend bedankte sich Lars Castellucci bei der Ministerin und allen Anwesenden ganz ausdrücklich für das offene und sehr konstruktive Gespräch. So wolle er als Bundestagsabgeordneter weiter mit allen vor Ort im Dialog bleiben und die Anliegen und Erfahrungen der „Basis“ mit in die politischen Entscheidungen ein binden. Die Ministerin versicherte nochmals die Anregungen mitzunehmen.
Quelle Dominik Ofenloch