Das Wiesental wurde zum Festivalgelände
Wer am Samstag, den 21. Mai in den Nachmittags- und Abendstunden im Sinsheimer Wiesental unterwegs war, der rieb sich verwundert die Augen. Aus dem Areal zwischen Jugendhaus und Skatepark war ein richtiges Festivalgelände mit Getränkewagen, Verkaufspavillons und einer Live-Bühne geworden. Ab den Mittagsstunden strömten mehrere hundert Jugendliche und Junggebliebene zum „Spring Bash“, was vielleicht am besten mit „Frühlingsfest“ übersetzt werden kann.
Die Veranstaltung stieß auf überregionales Interesse. Oberbürgermeister Jörg Albrecht machte in Fahrradmontur am Nachmittag einen längeren Abstecher ins Wiesental. Mehrere Gemeinderäte und auch der Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein (ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs) verschafften sich ebenfalls Eindrücke vom „Spring Bash“.
Am Nachmittag stand zunächst die Skate-Szene im Mittelpunkt. Die Skater hatten schon lange sehnsüchtig auf ein solches Event gewartet, denn seit der Fertigstellung des neuen Skateparks 2020 gab es leider coronabedingt keine Gelegenheit, die Eröffnung der Anlage gebührend zu würdigen. Dies konnte nun ausgiebig nachgeholt werden: In verschiedenen Kategorien wetteiferten die jungen Akteure auf ihren Boards, wer die beste „Line“ (also Fahrt) oder den besten Trick präsentieren kann. Dies fand in den Altersklassen U16 und Ü16 statt. Dazu gab es sogar eine eigene Kategorie für junge Frauen, deren Performance den männlichen Kollegen allerdings in keiner Beziehung nachstand. Der Skate-Contest wurde musikalisch von mehreren DJs mit dem passenden Sound unterlegt und fachmännisch und mit viel guter Laune moderiert. Eine Siegerehrung mit Sachpreisen von Skate-Shops und selbstgebastelten Trophäen beendete den ersten Teil.
Ab 18:00 Uhr wurde es dann etwas lauter auf dem Gelände, als mehrere Live-Bands die Festivalstimmung weiter anheizten. „Boombap-Rap und Skatepunk/Hardcore live on stage“ lautete die Devise. Vier Stunden energiegeladener Bühnenperformance wurden gestaltet von Lookey, Julezmann & Gute Gesellschaft, SickBoyz, The Roadblocks und Wild Garden. Alle hatten nach langer Corona-Durststrecke wieder sichtlich Lust auf einen echten Bühnenauftritt. Die gute Technik trug ihren Teil dazu bei, dass sich der Spaß automatisch auf das Publikum übertrug.
Als Rahmenprogramm fand während der gesamten Veranstaltung ein Live Painting an den Rückwänden der Segelfliegerhalle statt. Der Malerbetrieb Stückler hatte die Wände schwarz grundiert und nun konnten verschiedene Graffiti-Künstler aus Sinsheim die Konzeptwände gestalten. Innerhalb weniger Stunden entstanden mehrere farben- und aussagekräftige Motive, die über den Veranstaltungstag hinaus erhalten bleiben und vom Außengelände auf der Rückseite des Jugendhauses in Augenschein genommen werden können.
Die jugendlichen Besucher hatten die Möglichkeit, an zwei Plakatwänden ihre Meinung zum Besten zu geben: Wo trefft ihr euch in eurer Freizeit? Welche coolen Plätze gibt es in Sinsheim? Was ist typisch für die Stadt? Was gefällt euch hier? Und was fehlt euch noch? Solche Fragen wurden vom Projekt-Team „Die wilden 13“ gestellt. Anhand von Pinnadeln konnte man auf einer Karte markieren, wo sich die wichtigsten Plätze und Treffpunkte befinden. „Die wilden 13“ haben zum Ziel, die Lebenssituation der Sinsheimer Jugendlichen speziell an ihrem Wohnort bzw. in ihrem Stadtteil in den Blick zu nehmen. Insofern war es folgerichtig, dass auch im größten der 13 Stadtteile, nämlich in der Kernstadt, eine eigene Veranstaltung durchgeführt wird. Das Projekt wird im Juli zu Ende gehen und soll mit einem großen JugendMeeting am 15.07. in der Halle der Carl-Orff-Schule abgeschlossen werden.
Den ganzen Tag über wurden kühle Getränke und Leckeres vom Grill angeboten, wobei sich auch mehrere Jugendliche des Jugendhaus-Thekenteams engagiert einbrachten.
Man dürfe gespannt sein, ob auf „Spring Bash Volume I“ vielleicht irgendwann ein „Volume II“ folge, heißt es aus den Reihen des JUMO SNH, das den „Spring Bash“ gemeinsam mit einigen Aktiven der Skate- und BMX-Szene, dem Jugendhaus-Team, dem Projektteam der „Wilden 13“ und dem städtischen Kinder- und Jugendreferat auf die Beine gestellt hat. Das Event wurde gefördert durch Mittel des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts „Die wilden 13“ sowie durch Mittel aus dem Städtebau-Förderprojekt „Soziale Stadt“.
Quelle: Stadt Sinsheim