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Spuren und Emotionen Deutsch-Russischer Verknüpfungen

7. April 2015 | Das Neueste, Photo Gallery, Rathaus

Deutsche aus RusslandDeutsche aus Russland – Gestern und Heute

„Wurzeln schlagen und die Gesellschaft stärken“, das ist der Leitgedanke der neuen Wanderausstellung „DEUTSCHE AUS RUSSLAND. Geschichte und Gegenwart“ im Rathaus Sinsheim, die vom 13. April bis 4. Mai 2015 von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit Sitz in Stuttgart präsentiert wird.

Diese Wanderausstellung ist Teil eines bundesweiten Integrationsprojektes, gefördert vom Bundesministerium des Innern, Berlin, und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg.

Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 13. April 2015, um 18.30 Uhr mit Grußworten, Vortrag, Film, Führung durch die Ausstellung und Kulturprogramm im Rathaus Sinsheim, Wilhelmstr. 14 – 18, Ratssaal.

Die Grußworte sprechen: Jörg Albrecht, Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim, Erika Neubauer, Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe Heidelberg / Rhein-Neckar-Kreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.

Die Projektleiter Jakob Fischer, selbst Deutscher aus Kasachstan, führt mit einer Power-Point-Präsentation in die Ausstellung ein und zeigt auf Großleinwand Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland. Er informiert mit interessanten Dokumentationen über die Geschichte dieses leidgeprüften Volkes, benennt Beispiele von Zusammenleben, von glücklichem Ankommen, von neuen Wurzeln, neuer Heimat, verständnisvollem Miteinander.

Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung durch den Kinderchor der Russischen Samstagsschule „alpha betiki“ und den Frauenchor „Happy Women“.

Es ist auch die Präsentation eines weiteren Exemplars der Ausstellung als Unterrichtsprojekt zum Thema Migration und Integration in Deutschland am Beispiel der Deutschen aus Russland in einigen Schulen der Stadt Sinsheim und des Rhein-Neckar-Kreises geplant.

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Viele Deutsche folgten dem Ruf der russischen Zarin

Die Ausstellung selbst zeigt mit Tafeln und Schaubildern, Vorträgen und Filmen das wechselvolle Schicksal und illustriert die Historie und die kulturellen Verknüpfungen der Russlanddeutschen mit dem riesigen Land Russland.

Die Ausreise der Deutschen aus verschiedenen deutschen Kleinstaaten nach Russland hängt mit dem Manifest der Zarin Katharina II. zusammen, die von 1762 bis 1796 das Russische Zarenreich regierte. Die Auswanderung erfolgte angefangen von 1764 /1765 bis 1862 mit der Gründung von 3.536 deutschen Siedlungen an der Wolga, in der Ukraine, im Kaukasus, Wolhynien und Bessarabien. Diese deutschen Kolonien wurden streng nach der Religionszugehörigkeit in den von Russland neueroberten Gebieten der ehemaligen Weltreiche der Mongolen und Osmanen angelegt. Doch bereits im Mittelalter siedelten Deutsche im Baltikum, ab dem 16. Jahrhundert in Moskau und ab 1703 in St. Petersburg. Die Ausstellung zeigt diese interessante Geschichte, aber auch die Kriegsfolgenschicksale der Deutschen aus Russland, welchen Vorurteilen die Russlanddeutschen in Deutschland begegneten und begegnen und wie ihre Integration gelingt.

Deutsche in Russland: von Vorbild zum Sündenbock

Die heimisch gewordenen und seit fast 200 Jahren hoch geachteten Russlanddeutschen mussten jedoch nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Jahr 1941 dort einen unbeschreiblichen Leidensweg antreten. Zigtausende Russlanddeutsche verloren ihr Leben durch Deportation, Verschleppung und Ermordung, weil der sowjetische Diktator Stalin sie der Kollaboration (Zusammenarbeit) mit Hitler-Deutschland verdächtigte.

Deutsche in der Sowjetunion zwischen Bleiben und Gehen.

Die Rückkehr nach Deutschland

Hunderttausende kamen in den 1990er Jahren zurück in das Land ihrer Vorfahren, das für sie als Synonym für Hoffnung und Gerechtigkeit stand – Deutschland. Vorurteile und Ablehnung schlugen vielen von ihnen entgegen von Menschen, denen alles Fremde fremd ist.

Seit 1950 konnten rund 2,8 Millionen deutsche Aussiedler aus der ehem. UdSSR nach Deutschland zurückkehren, dank geduldiger Diplomatie und erfolgreicher Entspannungspolitik besonders nach 1990.

Die Ausstellung dokumentiert auch, wie die russlanddeutschen Rückkehrer unter oftmals schwierigen Bedingungen in Deutschland wieder Fuß fassten, ihre Integration in die Nachkriegsgesellschaft geschafft haben und wie gerade in Baden-Württemberg Deutsche aus Russland heute das Land in vielfacher Weise mitgestalten.

Für diese Spätaussiedler, die Deutsche aus Russland sind und eben als Deutsche kommen, sind deshalb andere politische, gesellschaftliche und rechtliche Voraussetzungen maßgebend als für ausländische Zuwanderer und Flüchtlinge.

Der Eintritt ist frei. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

Für Rückfragen und Anmeldung für Führungen durch die Ausstellung:

Jakob Fischer, Tel. 0171 – 40 34 329, Email: [email protected];

www.deutscheausrussland.de; www.lmdr.de;

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