Sehr geehrte Wähler und Wählerinnen, Bürger und Bürgerinnen der Stadt Sinsheim,
mit grosser Überraschung und Freude habe ich die Sinsheimer Wahlergebnisse zur Kommunalwahl aufgenommen. Die Sinsheimer Grünen haben es nun als Fraktion in den Gemeinderat geschafft und ich wurde durch ein Ausgleichsmandat mit über 1700 Stimmen in den Rat gewählt. Vor allem das Vertrauen und den Zuspruch, welchen ich durch die hohe Anzahl der Stimmen für meine Person erfahren habe, haben mich sehr gefreut und zugleich geehrt. Ich bedanke mich bei allen Wählern und Wählerinnen sehr herzlich, dass Sie mein Engagement im lokalen Naturschutz sowie zum Thema Bürgerbeteiligung in Sinsheim mit so vielen Stimmen gewürdigt haben.
Ich bedauere es deshalb sehr, dass ich das Mandat und damit mein kommunalpolitisches Engagement im Sinsheimer Gemeinderat nicht wahrnehmen kann. Meine neue berufliche Situation lässt mir nicht die Möglichkeit, das Amt der Gemeinderätin anzunehmen. In den nächsten zweieinhalb Jahren werde ich als technische Beraterin in einem Klima- und Biodiversitätsprojekt in Zentral Brasilien arbeiten. Das Projekt erfolgt im Auftrag des Bundesumweltministeriums und dessen Internationaler Klimaschutzinitiative und wird durchgeführt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Mein Lebens- und Arbeitsschwerpunkt ist deshalb seit Anfang Juni in der weltweit artenreichsten Savanne, dem „Cerrado“, in Zentral Brasilien. Hier werde ich vor allem die lokalen Behörden- und Gemeindevertretungen darin unterstützen, der zunehmenden Entwaldung durch Vegetationsfeuer in ausgesuchten Schutzgebieten wirksamer entgegenzuwirken. Damit tragen wir gemeinsam zu den ehrgeizigen Klimaschutzzielen Brasiliens und den internationaler Bemühungen bei.
Auch wenn ich mich nun nicht lokal mit meinem grünen Kommunalmandat in Sinsheim für einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Natur- und Umweltschutz engagieren kann, sehe ich mich durch meine Arbeit im weltweiten Klima- und Biodiversitätsschutz auch weiterhin im persönlichen Einsatz für das gesellschaftliche Gemeinwohl. Klimaschutz kennt keine Grenzen; und so gilt für mich das Leitmotto „Global denken – Lokal handeln“ nicht nur als engagierte Bürgerin in Sinsheim, sondern auch für meine Arbeit in Brasilien.
Meiner hochmotiverten Nachrückerin, Agnes Kluge, so wie dem gesamten neu- und altbesetzten Gemeinderat, wünsche ich unter der professionellen Leitung des Oberbürgemeisters viel Erfolg und Freude in Ihrem Beitrag zur Sinsheimer Kommunalentwicklung .
Mit den allerbesten Wünschen und Grüssen aus Brasilien
Juni 2014, Anja Hoffmann