(zg) „Die Stimmung unter den Handwerksbetrieben ist weiter ausgesprochen gut“, fasst Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold das Ergebnis der Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) für das zweite Quartal zusammen. 78 Prozent der Betriebe bewerten ihre wirtschaftliche Situation als gut, drei Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. Nur vier Prozent schätzen ihre Lage als schlecht ein. Bei einigen Kleinstbetrieben kommt diese gute Stimmung allerdings nicht an.
„Unsere Handwerker sind sogar noch etwas optimistischer als vor einem Jahr“, freut sich Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold über die gute Lage der Betriebe. Am besten sieht es im Bauhauptgewerbe aus. Dort erwarten sogar neun von zehn Betrieben gute Geschäfte. Dahinter liegen das Ausbaugewerbe (86%) und das Handwerk für den gewerblichen Bedarf (84%). Im Kfz-Gewerbe sind dagegen nur noch rund 70 Prozent der Betriebe mit ihrer Situation zufrieden, sechs Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. „Die Unsicherheit der Kunden beim Kauf von Diesel-Fahrzeugen macht sich hier deutlich bemerkbar. Hersteller und Politik müssen endlich Lösungen finden“, zeigt sich Reichhold besorgt.
Im Gesundheits-, Nahrungsmittel- und Dienstleistungshandwerk sind knapp zwei Drittel der Betriebe zufrieden. Erfreulich ist die im Vergleich zum Vorjahr deutlich bessere Stimmung im Bereich Nahrungsmittel. Hier hat das tolle Frühjahrswetter für viel Verzehr unter freiem Himmel gesorgt.
Die gute Stimmung kommt allerdings nicht überall an. So schätzen Kleinstbetriebe mit bis zu vier Mitarbeitern ihre Geschäftslage insgesamt deutlich schlechter ein als größere Unternehmen. Kamen diese auf einen „gut“-Anteil von rund 85 Prozent, so waren es bei den ganz Kleinen nur 70 Prozent. Reichhold: „Dort fehlt es oft an strategischen und organisatorischen Dingen. Daher brauchen sie niedrigschwellige Unterstützung, wie sie von den Kammern, Fachverbänden und dem Handwerkstag angeboten wird – auch im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Handwerk 2025“ von Handwerk und Wirtschaftsministerium.“
Mit Blick auf den anstehenden Sommer bleibt das Handwerk im Land optimistisch. Ein Fünftel aller Betriebe erwartet sogar noch bessere Geschäfte.
Quelle: Marion Buchheit