Streik am GRN-Standort Sinsheim: ver.di ruft zu ganztägigem Arbeitskampf auf
Die Gewerkschaft ver.di hat für den 28. Februar die nicht-ärztlichen Beschäftigten der GRN-Gesundheitszentren in Sinsheim zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Bereits am Vortag waren die OP- und Anästhesie-Teams in den Arbeitskampf eingetreten.
Ablauf des Streiktages
Der Streik begann um 6:00 Uhr mit einem Treffen der Teilnehmenden am Eingang des Geländes. Um 9:30 Uhr setzte sich eine Demonstration in Richtung Innenstadt in Bewegung, bevor um 10:15 Uhr eine Kundgebung auf dem Burgplatz stattfand. ver.di rechnete mit etwa 60 bis 80 Streikenden, da aufgrund der Patientenversorgung nicht alle Beschäftigten ihre Arbeit niederlegen konnten.
Notdienstvereinbarung sichert Patientenversorgung
Um sowohl das Streikrecht der Beschäftigten als auch die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, wurde eine Notdienstvereinbarung mit der GRN-Geschäftsführung getroffen. Planbare Behandlungen wurden abgesagt, Notfallambulanzen blieben jedoch geöffnet. Laut ver.di wurde zudem sichergestellt, dass ein zweiter OP-Saal für onkologische Eingriffe betrieben werden konnte.
Ausweitung des Streiks auf weitere GRN-Standorte
In den kommenden Wochen plant ver.di, die Streiks auf die GRN-Standorte in Schwetzingen, Weinheim und Eberbach auszudehnen. Damit will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, die in der bisherigen Tarifrunde kein Angebot vorgelegt hat.
Forderungen von ver.di
Die Gewerkschaft fordert für die Tarifrunde 2025 eine Erhöhung der Gehaltssumme um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich mehr. Zusätzlich sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro angehoben werden. ver.di setzt sich zudem für eine Wieder-Einführung der Altersteilzeit sowie für drei zusätzliche freie Tage ein.
Hintergrund: Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Die zweite Verhandlungsrunde fand am 17. und 18. Februar 2025 statt, ohne dass die Arbeitgeber ein Angebot vorlegten. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. In Baden-Württemberg sind laut KAV insgesamt 385.000 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen, darunter rund 248.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen.
Plakat
Quelle: ver.di Rhein-Neckar