Ein Viertel der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – Rückgänge beim Einsatz von Kernenergie und Steinkohle
(zg) Im Jahr 2016 wurden in Baden‑Württemberg mit rund 62 671 Millionen Kilowattstunden Strom 1 % weniger Strom erzeugt als im Vorjahr. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes kamen für die Stromerzeugung zu 74,7 % konventionelle Energieträger und zu 25,3 % erneuerbare Energiequellen zum Einsatz. Während die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern um 3,2 % zurückging, nahm diese bei den erneuerbaren Energieträgern deutlich zu (+6,1 %).
Die Beiträge der einzelnen Energieträger an der Stromerzeugung entwickelten sich gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich. Rückgänge zeigten sich bei der Stromerzeugung aus Kernenergie und Steinkohle. So sank der Einsatz von Kernenergie zur Stromerzeugung gegenüber 2015 um 3,6 %. Mit einem Anteil an der Bruttostromerzeugung von 34,6 % blieb die Kernenergie aber weiterhin stärkster Energieträger im Strommix Baden‑Württembergs. Auch aus Steinkohle wurde im Jahr 2016 weniger Strom erzugt als noch 2015 (−6,1 %). Sie kam auf einen Anteil von 29,1 %. Die Erzeugung aus Erdgas legte hingegen deutlich zu (+9,3 %) und erreichte einen Anteil an der Bruttostromerzeugung von 6 %. Aus sonstigen konventionellen Energieträgern kamen 5 %. Dazu gehören unter anderem Heizöl, Braunkohle, Flüssiggas, Raffineriegas oder Pumpspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss.
Der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromerzeugung erhöhte sich von 23,6 % im Jahr 2015 auf 25,3 % im Jahr 2016. Damit rangieren die erneuerbaren Energieträger nach wie vor an dritter Stelle im Strommix des Landes. Ein Plus gegenüber dem Vorjahr zeigte sich dabei erneut bei der Stromerzeugung aus Biomasse (+2 %). Mit einem Anteil von 7,8 % an der Bruttostromerzeugung insgesamt stand die Biomasse 2016 erstmals an erster Stelle im Mix der erneuerbaren Energien. Die Stromerzeugung in den Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerken Baden‑Württembergs stieg ebenfalls an (+12,8 %) und erreichte einen Anteil von 7,7 % an der Bruttostromerzeugung. Geringer fiel dagegen die Erzeugungsmenge in den Photovoltaikanlagen aus (−3 %). Mit einem Anteil von 7,5 % lag Photovoltaik im Jahr 2016 nur noch an dritter Position der erneuerbaren Energien. Im Vorjahr war Photovoltaik stärkster erneuerbarer Energieträger. Die Erzeugung aus Windkraft konnte gegenüber dem Vorjahr kräftig zulegen (+48,5 %). Ihr Anteil am Strommix erhöhte sich auf 2 % (2015: 1,3 %). Die Zunahme ist vor allem auf den Ausbau der Windenergie im Land zurückzuführen.