Baden-Württemberg: 192,2 Millionen Kilowattstunden Strom aus Klärgas im Jahr 2020 erzeugt
Im Jahr 2020 wurden in 275 baden-württembergischen Kläranlagen während des Verfahrens zur Abwasserreinigung rund 127 Millionen Kubikmeter Klärgas (Rohgas) gewonnen. Dies bedeutet ein Minus von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurde das Klärgas in insgesamt 268 Klärwerken in eigenen Anlagen zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung eingesetzt. Dabei nimmt die Zahl der Kläranlagen, die das Klärgas selbst verstromen, kontinuierlich zu. Im Vergleich zu 2015 stieg die Anzahl von 230 auf 242 Anlagen im Jahr 2020. Dagegen ging die Zahl der Kläranlagen, die Klärgas ausschließlich zur Wärmeerzeugung einsetzen, im gleichen Zeitraum von 37 auf 26 Anlagen zurück. Insgesamt wurden 2020 gut drei Viertel des gewonnenen Klärgases von den Anlagenbetreibern zur Stromerzeugung genutzt. Weitere knapp 10 % wurden zu reinen Heiz- und/oder Antriebszwecken eingesetzt und nahezu 7 % an Elektrizitätsversorger oder sonstige Abnehmer abgegeben.
In den Stromerzeugungsanlagen der Klärwerke wurden 2020 rund 192,2 Millionen Kilowattstunden (Mill. kWh) Strom erzeugt. Damit lag die Stromerzeugung etwa auf dem Niveau des Vorjahres (+0,1 %). Da Kläranlagen einen hohen Strombedarf haben, wurden rund 93 % (178,9 Mill. kWh) des erzeugten Stroms in den Kläranlagen selbst verbraucht. Der Rest wurde in das Elektrizitätsversorgungsnetz eingespeist. Daneben erzeugten die Klärwerke im Südwesten 2020 insgesamt 271,4 Mill. kWh Wärme. Auch die erzeugte Wärme wird überwiegend in den Kläranlagen selbst verbraucht wie zum Beispiel für die Beheizung der Faulanlage oder der Büro- und Betriebsgebäude. Im Jahr 2020 waren es mehr als 99 %.
Die meisten Kläranlagen mit Klärgasgewinnung und Stromerzeugung befinden sich im Ortenaukreis. Jedes der 17 Klärwerke verfügt über eine Anlage zur Stromerzeugung. Sie erzeugten zusammen 12,0 Mill. kWh Strom. Dies entspricht gut 6 % der insgesamt aus Klärgas produzierten Strommenge in den Kläranlagen Baden-Württembergs.
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Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg