(zg) Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt den Vorschlag von Bundesbildungsministerin Wanka, Studienabbrechern verstärkt eine Ausbildung im Handwerk anzubieten. „In unseren Betrieben warten vielfältige Karrierewege im Wunschberuf“, machte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle deutlich. Der Handwerkstag forderte das Wissenschaftsministerium in Stuttgart auf, gemeinsam mit dem Handwerk geeignete Strategien zu entwickeln.
Angesichts der bundesweit hohen Studienabbruchquoten von 53 Prozent im Bachelorstudiengang Elektrotechnik und 51 Prozent im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen sieht Möhrle ein großes ungenutztes Potenzial, vom dem beide Seiten profitieren können, das Handwerk ebenso wie die Studienabbrecher. Die Berufe im Handwerk hätten sich in den letzten Jahren hin zu spannenden Tätigkeiten mit hohem Anspruch entwickelt, beispielsweise der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik oder auch der Zimmerer. Möhrle: „Das Handwerk bietet verantwortungsvolle Aufgaben und rasche Aufstiegschancen bis hin zum Meister inklusive möglicher Betriebsübernahme.“ Dennoch würden viele Studienabbrecher lieber andere weniger technikaffine Fächer studieren, als ihren eigentlichen Interessen in einer dualen Ausbildung zu folgen. Möhrle sieht Handlungsbedarf: „Hier müssen wir gemeinsam ansetzen.“
Der Baden-Württembergische Handwerkstag erwarte vom Wissenschaftsministerium und den Hochschulen im Land, die Karriere mit Lehre stärker als bessere Alternative zum Ersatzstudium zu bewerben. Das Handwerk sei im Gegenzug grundsätzlich bereit, Vorleistungen aus dem Studium auf die Ausbildung anzurechnen.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.