Rückgang bei den Studienanfängerinnen und -anfängern – Weniger Bildungsausländerinnen und -ausländer nach Einführung von Studiengebühren
Im Wintersemester 2017/18 waren an den baden-württembergischen Hochschulen 359 749 Studierende eingeschrieben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht dies einem minimalen Rückgang von 0,03 % im Vergleich zum Wintersemester 2016/17. Erstmals seit dem Wintersemester 2007/08 ist damit kein Anstieg der Studierendenzahl zu verzeichnen. Der Frauenanteil unter den Studierenden stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 47,7 % leicht an. Der Ausländeranteil lag unverändert bei 13,9 %.
Unter den Studierenden im Wintersemester 2017/18 waren 62 362 Studienanfängerinnen und -anfänger im ersten Hochschulsemester. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 3,2 %. Insbesondere an den Universitäten (−7,1 %) waren die Studienanfängerzahlen rückläufig. Der Frauenanteil unter den Studierenden im ersten Hochschulsemester lag mit 49,3 % über dem des Vorjahres (48,9 %), der Ausländeranteil sank hingegen um 1,7 Prozentpunkte auf 19,7 %1.
Seit dem Sommersemester 2017 gilt für die Studierendenstatistik ein neues Standortprinzip, nach dem in Baden-Württemberg liegende Außenstandorte von Hochschulen mit Hauptsitz in einem anderen Bundesland erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen werden2. Umgekehrt werden die Studierenden der Außenstandorte von Hochschulen mit baden-württembergischen Hauptsitz nicht mehr in Baden-Württemberg gemeldet3. Ein Vergleich unter Berücksichtigung dieser methodischen Änderung ergibt gegenüber dem Wintersemester 2016/17 ein deutlicheres Minus von 4,0 % bei den Studienanfängerinnen und -anfängern bzw. 1,0 % bei den Studierenden insgesamt.
Zum Wintersemester 2017/18 wurden in Baden-Württemberg an staatlichen Hochschulen Studiengebühren für Bildungsausländerinnen und -ausländer4 aus Nicht-EU/EWR-Ländern eingeführt. Gegenüber dem Wintersemester 2016/17 sank die Anzahl dieser Studienanfängerinnen und -anfänger um 21,0 % von 7 700 auf 6 080 Personen.
Knapp die Hälfte (48,6 %) der fast 360 000 Studierenden im Land war im Wintersemester 2017/18 an einer Universität eingeschrieben. Über ein Drittel (33,7 %) studierte an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, während auf die Duale Hochschule Baden-Württemberg etwa ein Zehntel (9,6 %) der Studierenden entfiel. 6,8 % lernten an einer Pädagogischen Hochschule und gut einer von hundert Studierenden (1,2 %) war an einer Kunsthochschule eingeschrieben. Im Vergleich zum Wintersemester 2016/17 verloren die Universitäten Studierende (−2,2 %), während die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (+3,0 %) und die Duale Hochschule (+1,0 %) Zuwächse verzeichnen konnten. Die Anzahl der Studierenden an den Pädagogischen Hochschulen (0,0 %) und den Kunsthochschulen (+0,2 %) blieb nahezu unverändert.