(zg) Das baden-württembergische Handwerk schaut sehr optimistisch in die Zukunft: Dank der starken Binnenkonjunktur erwarten die 133.000 Handwerksbetriebe im Land ein gutes Jahr 2016. „Insgesamt gehen wir von einem Umsatzplus von zwei Prozent nominal aus“, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Die Beschäftigung werde jedoch stagnieren.
Die Binnenwirtschaft werde weiterhin Treiber der Konjunktur bleiben, weil Arbeitsplätze sicher seien und die Realeinkommen stiegen. Reichhold: „Die Menschen im Land gönnen sich etwas, das kommt dem Handwerk zugute.“ Dies sei vor allem im Privatkundengeschäft spürbar. Auch die Bau- und Ausbaubetriebe sehen einen weiteren Wachstumstrend vor dem Hintergrund der steigenden privaten Nachfrage nach hochwertigen Sanierungen. Unsicher bleibt nach Einschätzung des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) das Geschäftsfeld öffentlicher Bau. Zwar stiegen mit der guten Konjunktur auch die Steuereinnahmen. „Viele Kommunen müssen aber die Kosten der Integration von Flüchtlingen schultern“, meinte Reichhold. Wenn es eng werde, stünden rasch die Ausgaben für die Infrastruktur und deren Zurückstellung zur Disposition.
Keine Veränderung wird es bei den Beschäftigten im Handwerk geben. „Es wird bei 766.000 Mitarbeitern bleiben“, prognostiziert Reichhold. Im Land könnten derzeit leider rund 35.000 Stellen im Handwerk nicht besetzt werden, vom Gesellen, über Meister und Techniker bis zum Hochschulabsolventen. Auch mehrere tausend Lehrstellen blieben wieder offen. Viele Betriebe hätten ihre Kapazitätsreserven mittlerweile ausgereizt. „In der Konsequenz kann es vorkommen, dass der Kunde auch mal länger auf den Profi warten muss.“
Quelle: Eva Hauser