Gute Vorsätze nimmt man sich oft an Sylvester für das neue Jahr vor.
Viele halten nichts davon, weil sie das ihnen selbst gegebene Versprechen ernsthaft gar nicht einhalten wollen. Sie sind im Kopf nicht bereit dazu. Deshalb kann es auch nicht klappen.
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht.
Das Rauchen habe ich auf diese Art eingestellt. Es war Sylvester. Welches Jahr, weiß ich nicht mehr. Es muss aber schon an die zwanzig Jahre her sein. Zuletzt hatte ich Pfeife geraucht. Ich hatte fünf oder sechs Pfeifen mit allem Pipapo. Zuvor hatte ich alles Mögliche geraucht, Zigaretten, Zigarren, Stumpen und und und.
Nun, eine Tabakpfeife brennt etwa 20 Minuten. In meinem schönen Dienstzimmer bei der Autobahnpolizei Sinsheim hatte ich an meinem Schreibtisch die Möglichkeit eine Pfeife nach der anderen zu rauchen. Ich musste ab und zu das Fenster aufmachen, damit Sauerstoff rein und Tabakrauch rausgehen konnte. Manchmal war mir fast schlecht.
Das war natürlich eine gute Voraussetzung, um mit dem Rauchen aufzuhören. Ich sagte zu mir: „Du spinnst doch! Das Rauchen ist äußerst ungesund und dann kostet es auch noch unnötig viel Geld.“ In meinem Kopf verfestigte sich diese Meinung. An dem bestreffenden letzten Tag des Jahres, an Sylvester, nahm ich mir vor, im neuen Jahr und überhaupt nicht mehr zu rauchen. Gesagt, getan. Bis 24.oo Uhr rauchte ich meinen ganzen Vorrat weg. Mir war fast schlecht. Punkt 00.00 Uhr rührte ich keine Pfeife mehr an. Meine liebe Frau Inge packte alle Pfeifen mit Zubehör zusammen und brachte sie irgendwo hin. Ich weiß bis heute nicht wohin.
Ab diesem Zeitpunkt rauche ich nicht mehr.
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Aber man hat ja noch mehr Laster.
Inge und ich hatten in all den Jahren kontinuierlich an Gewicht zugenommen. Die Kleidergrößen wurden immer größer. Mir passte nur noch XXL. Meiner Frau ging es nicht viel besser.
Bei meiner Pensionierung im Jahre 2000, also mit 60 Jahren, hatte ich ein Gewicht von 100 kg, bei einer Körpergröße von 180 cm. Jeder kann sich selbst ausrechnen, dass das zuviel war. Neben den gesundheitlichen Problemen, wie zu hohen Blutdruck, fühlte ich mich natürlich nicht besonders wohl. Die Hosen spannten, die Jacken gingen nicht mehr zu.
Es wurde noch schlimmer. Plötzlich hatten Inge und ich viel Zeit. Das Frühstück wurde ausgedehnt. War man früher in zehn Minuten fertig, dauerte jetzt das Frühstück oft 1 ½ Stunden. Früher aß ich nur zwei Knäckebrote mit Quark und etwas Marmelade, jetzt aß man alle Köstlichkeiten, wie frischen Aufschnitt, Schinken, Salami ect..
An Sylvester 2002 schrillten bei mir alle Alarmglocken. Ich hatte ein Gewicht von 105 kg überschritten. So konnte es nicht weitergehen. Es war abzusehen, dass ich eines Tages platzen würde.
In meinem Kopf war ich zur Trendwende bereit. Bei Inge war es genauso. Es musste doch möglich sein, dass vernünftige Menschen und als solche schätzten wir uns schon ein, durch bewusstes Essen abnehmen können.
Wir gaben uns beide das Sylvesterversprechen einfach durch weniger Essen, ohne eine bestimmte Diät, abzunehmen.
Es ging!
Wir aßen weniger. Zum Frühstück gab es keine Wurst. Nur etwas mageren Schinken. Beim Käsekauf achteten wir darauf, dass wir keinen fetten Käse einkauften. Ein Stück Brot und ein Brötchen genügten. Kaffee gab es wie vorher auch.
Beim Richten des Frühstücks naschte ich oft eine Scheibe Schinken, Salami oder Käse. Das machte ich nun nicht mehr. Übers Jahr verteilt, sind das viele Scheiben Schinken, Salami und Käse.
Als Zwischenmahlzeit gab es einen Apfel oder sonstiges Obst.
Beim Mittagessen wurde der Teller nicht mehr so angehäuft wie früher. Inge kochte ganz bewusst magerer. Zum Kaffe gab es keinen Kuchen mehr und wenn, dann nur ein kleines Stück.
Obst konnten wir immer essen. Dafür war ich zuständig.
Wir haben in dieser Zeit jede Menge Wasser getrunken. Schon seit geraumer Zeit trinken wir nur Leitungswasser. Das schmeckt uns besser, wie Tafelwasser. Die Trinkwasserqualität des Leitungswassers wird streng überprüft. Die Getränkefirmen, nehmen für ihr Sprudel und Limonade nichts anderes als Leitungswasser.
Am späten Nachmittag aß ich meistens nur ein trockenes Brötchen ohne alles. Dazu vielleicht noch einen Apfel. Wenn ich noch Hunger hatte, aß ich eine Scheibe Brot oder noch ein Brötchen. Ich wollte ja abnehmen.
Alkoholische Getränke nahmen bzw. nehmen wir zurzeit überhaupt nicht zu uns. Ausnahmen gibt es nur, wenn wir ausgehen oder bei Versammlungen, Sitzungen ect..
Also, das sind doch gute Voraussetzungen.
Ich hatte mir vorgenommen, mindestens 15 kg abzunehmen.
Inge möchte 10 kg abnehmen.
Wir haben heute den 13. März 2003.
Ich habe bis jetzt 11 kg abgenommen.
Inge hat 6 kg abgenommen.
Es geht jetzt etwas langsamer. Wir werden unser Ziel erreichen. Vor allem werden wir weiterhin bewusst essen und unsere Eßgewohnheiten darauf einstellen.
Wir wollen gesund alt werden!
Quelle: Adolf Skrobanek