Zuwächse in den Regionen und Kreisen Baden-Württembergs zwischen 6 und 55 %
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreichte 2018 in Baden-Württemberg einen historischen Höchststand. Wie das Statistische Landesamt nach Auswertung der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit mitteilt, waren zur Jahresmitte 20181 insgesamt 4,67 Millionen (Mill.) Menschen im Land sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so viele wie noch nie seit Beginn ihrer statistischen Erfassung im Jahr 1974. Alleine in den letzten 20 Jahren stieg ihre Zahl um nahezu eine Million (969 000), was einem Zuwachs um 26,1 % entspricht. Ein Großteil des Stellenzuwachses fällt in die nunmehr seit 9 Jahren andauernde konjunkturelle Wachstumsphase nach der Finanz- und Wirtschaftskrise, die im Jahr 2009 vielerorts zu einem Rückgang der Beschäftigung geführt hatte. Landesweit entstanden 2009 bis 2018 fast 800 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an allen Erwerbstätigen, die unter anderem auch die Selbstständigen und die Beamten einschließen, erreichte 2018 in Baden-Württemberg mit 73,7 % einen so hohen Wert wie seit 1994 nicht mehr. Bundesweit gingen im vergangenen Jahr 32,9 Mill. Personen einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach, wobei der Zuwachs in den letzten 20 Jahren mit 19,9 % geringer ausfiel als hierzulande.
In den letzten 20 Jahren war flächendeckend in allen Regionen und Kreisen Baden-Württembergs ein mehr oder weniger starker Zuwachs der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu beobachten. In den 12 Regionen des Landes reichten die prozentualen Zuwachsraten von 39 % in der Region Heilbronn-Franken bis 18 % in der Region Nordschwarzwald. In den 44 Stadt- und Landkreisen war die Spannweite mit einem Zuwachs um 55 % im Landkreis Heilbronn bis 6 % im Landkreis Heidenheim spürbar größer. Alle Regionen sowie 43 der 44 Stadt- und Landkreise erreichten 2018 Höchststände bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze. Einzig der Stadtkreis Baden-Baden zählte im Jahr 2012 noch etwas mehr Beschäftigte als 2018.
Die Untersuchung der Beschäftigtenentwicklungen nach Geschlecht zeigt, dass sowohl zahlenmäßig als auch prozentual der Zuwachs bei den Frauen ausschlaggebend für die Gesamtentwicklung war. Die Zahl der beschäftigten Frauen stieg von 1999 bis 2018 landesweit um 519 000 oder 32,8 % auf 2,10 Mill., während die der Männer um 449 000 oder 21,2 % auf 2,57 Mill. zunahm. Der Frauenanteil unter den Beschäftigten lag demzufolge 2018 landesweit mit 45,0 % 2,3 Prozentpunkte höher als 20 Jahre zuvor. Eine prozentual stärkere Zunahme der Zahl der weiblichen Beschäftigten war in allen Regionen sowie mit Ausnahme des Landkreises Rastatt auch in allen Stadt- und Landkreisen zu beobachten. Allerdings war in 3 Regionen und 15 Kreisen der zahlenmäßige Zuwachs bei den beschäftigten Männern höher als bei den Frauen. Bei diesen Kreisen handelt es sich um vergleichsweise stark von der Industrie geprägte Kreise wie beispielsweise die Landkreise Rastatt, Tuttlingen und Biberach, in denen der Anteil der Männer in den Belegschaften grundsätzlich höher ist.