Einblicke in eine spannende Welt, in welcher das Leben beginnt
GRN-Klinik Sinsheim: Geburtshilfe lud zum Tag der offenen Tür ein
Die Klinikräume und Flure der Geburtsklinik waren mit vielen bunten Luftballons und Wimpeln geschmückt, was wie ein fröhliches Geburtstagsfest wirkte und sofort für gute Laune sorgte. Die brachten auch die vielen Besucher mit: Schwangere Frauen und werdende Väter waren zum Tag der offenen Tür gekommen, um sich darüber zu informieren, welche Klinik die richtige und was das Besondere an einer „Babyfreundlichen Geburtsklinik“ ist. Schließlich möchten werdende Eltern ihrem Baby den besten Start ins Leben ermöglichen. Genau das, den besonderen Schutz der ersten Lebenstage eines Neugeborenen, haben „Babyfreundliche Geburtskliniken“ zum Ziel, die nach den Kriterien von WHO und UNICEF zertifiziert wurden. So wie die GRN-Klinik Sinsheim, die schon seit März 2009 diesen Titel tragen darf, als erste im Rhein-Neckar-Kreis.
„Was heißt diese Auszeichnung denn genau?“ fragte Gabriele Kahlig, Still- und Laktationsberaterin IBCLC (International Board of Lactation Consultant Examiners) zu Beginn ihres Vortrags in die große Runde der Zuhörenden: „Mir ist wichtig, dass Sie als werdende Mütter und Väter wissen, warum Sie in einer ‚Babyfreundlichen Geburtsklinik‘ entbinden wollen“, so die Stillberaterin. „Hier werden die Bedürfnisse der Kinder und Eltern vor die Krankenhausroutine gestellt. Wir fördern die Einheit von Vater-Mutter-Kind durch den intensiven Kontakt zwischen Neugeborenem, Eltern und Geschwistern vom ersten Augenblick an und geben Raum zum gemeinsamen Ankommen, um die Bindung in der Familie zu fördern.“
Dazu gehöre vor allem das „Bonding“, bei dem das Baby noch im Kreißsaal direkt nach der Geburt nackt auf die nackte Haut der Mama und später auch die des Vaters oder eines Geschwister-Kinds gelegt werde. Hier sei es selbstverständlich, dass Mutter und Kind von Geburt an nicht voneinander getrennt würden, was das 24-Stunden-rooming-in und ein Familienzimmer unterstütze.
Auch die weitere Betreuung von Eltern und Kind nach dem Klinikaufenthalt sei wichtig für die Zertifizierung „Babyfreundliche Klinik“, so Dr. Rosmarie Hollinger-Preis, Oberärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, die in ihrem Vortrag spannende Einblicke in den Geburtsablauf gegeben hatte und ergänzte: „Bei uns gibt es die Elternschule. Dort werden Anleitungen und Unterstützung für das erste Lebensjahr gegeben zum Thema Erste-Hilfe-Kurs, Ernährung, Babytreff, Stillcafé und dergleichen.“
Auf Station nutzten dann viele diesen Tag, um sich möglichst umfassend zu informieren, wie beispielsweise bei Ute Stadtmüller, Leiterin der Neugeborenen-Station. Sie machte die Besucher mit der Mutter-Kind-Station vertraut, gewährte Einblicke in das Stillzimmer und zeigte die Vorteile eines Familienzimmers auf.
Kinderkrankenschwester Lisa Hölzel, auch Still – und Laktationsberaterin IBCLC und Leiterin vom Babytreff, hob hervor: „Uns ist es ganz wichtig, dass ihr Mamas euch im Wochenbett erholt und nicht zu viel Besuch empfangt, damit alle in Ruhe als Familie zueinander finden können. Für mich hängt mein Herzblut daran, euch mit viel Unterstützung und Aufklärung für die Zeit zu Hause zu stärken.“
Auch bei der Besichtigung des Kreißsaals gab es regen Andrang und viele offene Fragen wurden beantwortet, wie zum Beispiel das Konzept der freiberuflichen Beleghebammen: „Wir haben hier 12-Stunden-Dienste, die wir uns selbst einteilen, wodurch die Frauen unter der Geburt nicht so viele Wechsel haben. Das macht eine sehr gute individuelle Betreuung möglich“, so Hebamme Martina Geier. Man arbeite selbstbestimmt mit sehr viel Spaß und einer guten Work-Life-Balance, was sich positiv auf die Betreuung auswirke. Zudem biete man eine Hebammen-Sprechstunde an, um in einem individuellen Vorgespräch spezielle Wünsche für die Geburt zu besprechen.
Bei Kinderkrankenschwester Beate Stummer-Grab durften die werdenden Eltern etwas über sicheres Schlafen, die richtige Hygiene und das Wickeln lernen und erfahren, was passiert, wenn ihr Baby Gelbsucht hat.
Im Foyer führte Trage-Beraterin Christina vor, welche unterschiedlichen Arten des Tragens es gibt und Corinna Bauder, freie Referentin von der Landes-Initiative BeKi (Bewusste Kinderernährung), informierte leidenschaftlich über Essen und Trinken im ersten Lebensjahr und über das kostenfreie Online-Angebot mit dem Titel „Vom Brei zum Brot – so gelingt der Übergang zum Familienessen.“ Bei Jana Kolb erfuhren die Schwangeren viel Wissenswertes über „Hypnobirthing“ und „peripartale Hypnose“. Dabei geht es um vorab erlernte Entspannungstechniken, die die Geburtsschmerzen reduzieren können. Auch das „Zentrum Erste Hilfe Notfalltraining (ZEHN) – Erste Hilfe am Baby und Kind“ informierte vor Ort über die Wichtigkeit, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen.
Weitere Informationen unter www.grn.de/sinsheim/klinik/gynaekologie-und-geburtshilfe/die-fachdisziplin
Quelle: GRN-Klinik Sinsheim