Glaskunst von Katharina Weidauer noch bis zum 24. März im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg zu sehen
(zg) Noch bis zum 24. März 2019 ist während der Öffnungszeiten des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg die Ausstellung Tag und Nacht_Glas von Katharina Weidauer zu sehen.
„Es ist ein Leuchten, das bleibt….Ein Leuchten, das wir Lebewesen hinterlassen – fragil und flüchtig, in denjenigen, die sind.“ So beschreibt die Heidelberger Künstlerin einen Teil ihrer Arbeiten, die sie aus Glas geschaffen hat und die ihr Aussehen verändern, je nachdem, ob man sie bei Tag oder in der Dunkelheit betrachtet. Die fantastische Glaskunst entfaltet ihre Leuchtkraft und ihren Glanz ungetrübt im lichtdurchfluteten Foyer der Kreisbehörde. Die Werke können hier in einen lebhaften Dialog treten.
Mit dieser Ausstellung ist die Künstlerin Katharina Weidauer nach zehn Jahren an den Ort zurückgekehrt, an dem sie bei der Jubiläumsausstellung „20 Jahre Kreiskulturwoche“ und ihrer Beteiligung am siebten Band der bundesweit beachteten „Atelier und Künstler“-Reihe mit ihren Arbeiten bereits für Aufsehen gesorgt hatte. Bei den diesjährigen gläsernen Kunstwerken, die teilweise in abstrakter-mariner Formensprache gehalten sind, bekommt der Betrachter tatsächlich mehr, als er auf den ersten Blick sieht. Denn wenn Katharina Weidauer mit der Glasmacherpfeife und den Spezialscheren hantiert, hält sie mit dem heißen formbaren Material Zwiesprache. So wird aus dem Formungsprozess ein Wechselspiel zwischen Festhalten und Auflösen des Figürlichen, und dank der von ihr durch Ausprobieren und Nachforschen speziell entwickelten Brenntechnik können die Kunstwerke nachts geheimnisvoll leuchten.
Mut hat Katharina Weidauer auch in ihrer Biografie bewiesen. Gleich nach dem Abitur nahm sie eine Assistenz in einem Malereistudio in Florenz an, bevor sie sich an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart für den Fachbereich der Bildhauerei einschrieb und bei Prof. Werner Pokorny und Giuseppe Spagnulo studierte. Jörg F. Zimmermann lehrte sie das Glasmachen, indem er ihr alle gestalterischen Freiheiten ließ. Außer in Italien hat sie in Syrien gelebt, und die dort seit Jahrtausenden bekannte spezielle Methode Glas zu blasen, beeinflusste ihre Arbeit maßgeblich. Für ihre Glasarbeiten bekam sie ein Stipendium an die Accademia di Belle Arti di Brera, das Gedankengut der Gruppe der Arte Povera empfand sie bald als ein neues geistiges Zuhause. So reichen ihre Kunstwerke über eine rein physikalische Betrachtungsweise der Glaskunst-Objekte hinaus in eine zweite, durchaus metaphysische, die für den Betrachter zu vielen neuen Einsichten führen kann.
Info:
Die Kunstausstellung kann bis 24. März 2019 zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamts besucht werden, also mittwochs von 7:30 bis 17 Uhr und an den übrigen Wochentagen (Mo, Di, Do, Fr) von 7:30 bis 12 Uhr.
Quelle: Silke Hartmann