Spatenstich für die dritte Tagespflege der Kirchlichen Sozialstation Sinsheim
„Mut und Vertrauen“ lautete das Motto, unter das die Geschäftsführerin der Kirchlichen Sozialstation Sinsheim e.V. Michaela Becker ihre Rede zur Begrüßung beim Spatenstich für die Tagespflege „Pfarrgarten“ in Waldangelloch stellte.
Zahlreiche Gäste hatten sich beim alten Pfarrhaus in der Brückenstraße eingefunden, an welches der neue Bau anschließen wird. Im alten Gebäude, welches 1848 errichtet wurde, befindet sich die Hauptverwaltung. Auf dem angrenzenden Gelände, dem ehemaligen Pfarrgarten, entsteht der Neubau.
Landtagsabgeordneter Hermino Katzenstein, Stephanie Brecht als Vertretung für den Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte, Oberbürgermeister Jörg Albrecht, Ortsvorsteher Edgar Bucher, Lothar Bauer und Tobias Schutz von Urbane Projekte, Architekt Martin Oszter sowie Vertreter des Aufsichtsrats und der Kirchen griffen gemeinsam mit Geschäftsführung und Mitarbeitenden der Kirchlichen Sozialstation zum Spaten für den symbolischen Auftakt der Bauarbeiten. Dekanin Christiane Glöckner-Lang sprach den Segen.
„Mut und Vertrauen“ habe es gebraucht, das Projekt zu realisieren, erläuterte Becker. In Zeiten steigender Baukosten und mit den spürbaren Folgen der überstandenen Pandemie im Nacken begegne man sicher nicht den einfachsten Voraussetzungen. Dass man den Weg nun dennoch voller Zuversicht eingeschlagen habe, darauf sei man durchaus stolz, und vor allem auch dankbar all jenen, die sich am Projekt beteiligen. In Waldangelloch entsteht die dritte Tagespflege der Kirchlichen Sozialstation, die heute 280 Mitarbeitende beschäftigt und 900 Kunden betreut. Der Neubau sichere die Teilhabe im ländlichen Raum und vervollständige das Betreuungsangebot für Gäste aus allen Sinsheimer Stadtteilen, Angelbachtal und Zuzenhausen.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht eröffnete sein Grußwort zum Spatenstich mit den Worten „Die Kirchliche Sozialstation ist ein verlässlicher Partner für die Bevölkerung.“ Die Investition in den Standort Waldangelloch sei ein wichtiges Zeichen für die verantwortungsvolle gesellschaftliche Aufgabe. „Hier entsteht ein Kleinod – sowohl bezogen auf den eigentlichen Gebäudezweck als auch auf die innovative, klimaschonende Bauweise.“
Das Bauprojekt wird vom Land Baden-Württemberg mit Mitteln aus Innovationsprogramm Pflege mit 360.000 Euro gefördert. Gründe für die Förderzusage waren unter anderem die Einbindung des Bestandsgebäudes in den Neubau und die Tatsache, dass der Klimaschutz beim Bau mitgedacht wird. Über einen Skywalk wird die Verbindung von Alt- und Neubau hergestellt. Der zweigeschossige Neubau wird unterfahrbar sein und erhält eine autarke Energieversorgung. Geplant ist eine klimafreundliche Nahwärmelösung, auch für das Bestandsgebäude sowie Grundschule, Feuerwehr und ein weiteres städtisches Gebäude in Waldangelloch.
Am Vormittag des Spatenstichs wurde auch eine Zeitkapsel befüllt. Neben Zeitdokumenten wie einer aktuellen Tageszeitung und der aktuellen Ausgabe des Stadtanzeigers wurden Segen und Andacht, aber auch sehr persönliche Gegenstände fest in dem witterungsbeständigen Metallzylinder verschlossen. Lothar Bauer brachte einen „Brief an die Zukunft ein“. Michael Reichert, Vorstandsmitglied der Sparkasse Kraichgau, steuerte eine Münzsammlung bei. Auch eine Spielzeug-Krankenschwester eines großen Spielwarenherstellers fand Einzug in die Zeitkapsel. Zu guter Letzt bewies Michaela Becker, dass „wortwörtlich unsere DNA in dem Projekt steckt“, als sie ein Blatt Papier mit den Fingerabdrücken der Mitarbeitenden in die Kapsel legte.
Zum Jahreswechsel 2024/2025 soll der Betrieb in der neuen Tagespflege mit 18 Plätzen starten. Neben einem zusätzlichen entlastenden Angebot für pflegende Angehörige entstehen bis zu 15 zusätzliche Arbeitsplätze.
Quelle: Stadt Sinsheim