(zg) Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat heute seinen Ausbildungsreport 2018 vorgelegt und fordert darin unter anderem die Einführung einer flächendeckenden Mindestvergütung für Auszubildende in ganz Deutschland. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) lehnt dies klar ab.
„Eine starre Untergrenze für die Ausbildungsvergütung macht überhaupt keinen Sinn. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der Leistungsfähigkeit der einzelnen Branchen und den regionalen Besonderheiten. Natürlich gibt es hier Unterschiede, die berücksichtigt werden müssen. Dies ist die originäre Aufgabe der Sozialpartner; aus gutem Grund liegt es in deren Hand, angemessene Ausbildungsvergütungen zu vereinbaren. Diese autonome Tarifpolitik darf nicht aufgeweicht werden“, fordert Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Ohnehin sei zuletzt die durchschnittliche Ausbildungsvergütung mehrfach stärker angestiegen als der durchschnittliche Tarifverdienst. Hinzu kämen oftmals Zusatzleistungen der Unternehmen wie Jobtickets. Auch hätten in vielen Fällen Azubis bis zum Abschluss der Ausbildung in der Regel noch Anspruch auf Kindergeld.
„Das Wichtigste aber: Bei einer Ausbildung steht das Lernen im Vordergrund. Der Blick allein auf die Vergütung wird dem Charakter und dem Sinn der Ausbildung nicht gerecht. Sie ist vielmehr als Zuschuss zum Lebensunterhalt gedacht. Ein Patentrezept für `ordentliche Bezahlung` gibt es einfach nicht. Dafür ist die Lage in Gewerken und Regionen zu unterschiedlich“ so Reichhold.
Quelle: Marion Buchheit