Nicht mit Webpelz aus Baumwolle und synthetischem Garn, sondern mit echtem Pelz von Marderhunden und Kaninchen waren Damenjacken und Handschuhe verziert. Der Hinweis auf tierische Bestandteile jedoch fehlte. Für Christiane Manthey ein Verstoß gegen die gesetzliche Kennzeichnungspflicht. „Verbraucher, die beim Einkaufen darauf achten möchten, ob der Pelz echt oder künstlich ist, werden durch die Etiketten mit fehlendem Hinweis über wesentliche Merkmale der Kleidung getäuscht,“ kritisiert Manthey. „Kommen dann noch Allergien gegen bestimmte Tierhaare dazu, kann die fehlende Kennzeichnung zum Gesundheitsrisiko werden.“
Diese Irreführung hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bei vier Stuttgarter Geschäften erfolgreich abgemahnt. Grundlage für die Abmahnung war eine Untersuchung der Pelze durch die Tierrechtsorganisation PETA. Alle Händler haben inzwischen eine Unterlassungserklärung abgegeben. „Verbraucher, die von PETA untersuchte Jacken oder Handschuhe in den betroffenen Geschäften gekauft haben und sich getäuscht fühlen, weil sie auf tierische Bestandteile an und in Textilien verzichten möchten, können den Artikel zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen,“ erläutert Manthey. Dass die falsche Kennzeichnung kein Einzelfall ist, zeigte unlängst auch eine Stichprobe der Stiftung Warentest. In Berlin fanden die Tester mehrere Kleidungsstücke, bei denen echtes Fell nicht gekennzeichnet worden war.
Welche Geschäfte und Artikel sind betroffen?
- Immagine Moda, Marienstraße 12, Stuttgart:
Damenjacke „Monte Cervino Collection“
Style M 14812-1 M mit Pelzbesatz vom Marderhund - Point Fashion Outlet GmbH, Marienstraße 18, Stuttgart:
Damenjacke „Best Emilie Fashion“
Style No.: X 592 mit Pelzbesatz vom Marderhund - Crazy Fashion, Königsstraße 45, Stuttgart
Damenjacke „Chic Lady Fashion“
Style No.: CL-811 mit Pelzbesatz vom Marderhund - M3 Mary Three, Marienstraße 3a, Stuttgart:
Perlenbesetzte Handschuhe aus Polyester
Artikel # 443838 mit Pelzbesatz aus Kaninchenfell
Qulle: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.