Futtersilo vermeidet Verschmutzung / Unterschiedliche Ansprüche von Körner- und Weichfutterfressern. Der NABU ruft dazu auf, beim Füttern von Wildvögeln im Winter einige Ratschläge zu beherzigen, um den Tieren nicht zu schaden. Die Frage, ob Vögel im Winter überhaupt gefüttert werden dürfen, beantwortet der NABU mit einem klaren Ja. „Wer Vögel füttert, kann sie optimal beobachten und wird mit spannenden Naturerlebnissen belohnt“, sagt Hannes Huber vom NABU Baden-Württemberg. „Gleichzeitig sollte klar sein, dass die Vogelfütterung die Probleme der Vogelwelt nicht löst. Einen naturnahen Garten, eine giftfreie Landwirtschaft und ein reiches Angebot an Nistmöglichkeiten kann man nicht durch ein paar Futterhäuschen ersetzen.“ Futtersilo statt Futterhäuschen – weit weg von einer Scheibe oder direkt davor Wer füttert, sollte am besten ein Futtersilo verwenden. „Ein Silo hat gegenüber dem klassischen Vogelhäuschen einige Vorteile: Das Futter ist besser geschützt, wird weniger nass und verdirbt nicht so leicht. Zudem können die Vögel nicht im Futter herumlaufen und es dabei mit Kot verschmutzen. Das ist hygienischer und minimiert die Gefahr, dass sich Krankheitserreger ausbreiten“, erklärt Huber. Wer dennoch auf klassische Futterhäuschen setzt, sollte diese regelmäßig mit heißem Wasser reinigen. Platzieren sollte man den Futterspender an einer übersichtlichen Stelle, damit die Vögel sich anschleichende Katzen frühzeitig bemerken. „Vorsicht ist bei Glasscheiben geboten. Immer wieder knallen Vögel beim An- oder Abflug gegen ein Fenster und brechen sich dabei das Genick“, sagt der NABU-Experte. „Entweder hält man einen großen Abstand zum Fenster ein oder entschärft die Gefahrenstelle durch Aufkleber an der Außenseite der Scheibe, so dass die Vögel die Gefahr erkennen.“ Wenn die Futterstelle nur in der Nähe eines Fensters eingerichtet werden kann, dann am besten direkt an der Scheibe, damit an- und abfliegende Vögel bereits abgebremst beziehungsweise noch nicht richtig beschleunigt haben. Eventuelle Kollisionen verlaufen dann meist glimpflich. Körner, Rosinen, Haferflocken – was Vögel gerne fressen Als Basisfutter, das fast alle Vögel fressen, eignen sich Sonnenblumenkerne. Körnermischungen haben den Vorteil, dass die unterschiedlichen Samen den verschiedenen Geschmäckern der Vogelarten entgegen kommen. Mischungen sollten immer frei von Ambrosia-Samen sein, weil die aus diesen Samen hervorgehenden Pflanzen Menschen mit Allergien massive Probleme bereiten. „Bei Meisenknödeln ist das Körnerfutter zugleich mit Fett angereichert, was einige Arten – zum Beispiel eben die Meisen – gerne annehmen, um Energie nachzutanken“, erklärt Huber. Die häufigsten Gäste an der Futterstelle sind Meisen, Finken und Sperlinge – sie sind Körnerfresser. Damit Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln und Zaunkönige ebenfalls auf ihre Kosten kommen, kann man auch Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten – am besten in Bodennähe. Auch hierbei ist wichtig, dass das Futter geschützt ist und nicht verdirbt. Spezielle Bodenfutterspender etwa sind dafür geeignet. Auf keinen Fall sollte salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln verfüttert werden. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es schnell schlecht wird und im Magen der Vögel aufquillt. Ganzjährig möglich, vor allem im Winter empfehlenswert Obwohl die Vogelfütterung im Grundsatz das ganze Jahr über möglich ist, empfiehlt der NABU sie vor allem in der kalten Jahreszeit. „Im Winter kommen mehr Vögel zur Futterstelle und das Futter verdirbt wegen der niedrigen Temperaturen weniger schnell. Aus dem gleichen Grund ist auch die Gefahr kleiner, dass sich Krankheiten ausbreiten“, sagt Huber. Für die Fütterung im Sommer wie im Winter gilt: Wer kranke Vögel an der Futterstelle bemerkt, sollte das Füttern sofort einstellen und die Futterstelle gründlich säubern.