Warnung vor Zertifikategebundener Rentenversicherung
Zurzeit häufen sich Anfragen in der Beratung der Verbraucherzentrale zu Zertifikategebundenen Rentenversicherungen. Gerade in der Niedrigzinsphase werden solche Policen oder auch Indexpolicen häufiger angeboten. Diese Produkte sind jedoch keine Innovation in Folge des Niedrigzinsniveaus, sondern je nach Ausgestaltung riskante Anlageprodukte, die für die Altersvorsorge ungeeignet sind. Den Ratsuchenden ist das Risiko der Produkte von den Anbietern oftmals nicht klargemacht worden. „Wir verfolgen aufmerksam, wie die Branche auf die Niedrigzinsphase reagiert und mit welchen Risiken die angebotenen Produkte verbunden sind“, sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Einige Versicherer bieten Policen ohne Garantiezins an oder verkaufen verstärkt Fondspolicen, bei denen die Kunden die Risiken hoher Kosten und schlechter Wertentwicklung tragen. Besonders problematisch sind allerdings Totalverlustrisiken wie bei Zertifikategebundenen Rentenversicherungen oder sogenannten Indexpolicen, wenn es bei der Geldanlage um die Altersvorsorge geht. „In der Altersvorsorge hat die Risikostreuung oberste Priorität, Totalverlustrisiken haben hier absolut nichts zu suchen“, warnt Nauhauser. Für ihn stellt die Empfehlung entsprechender Policen eine Falschberatung dar.
Die Verbraucherzentrale stellt Verbrauchern, die unsicher sind, ob sie solche Policen abgeschlossen haben, einen Musterbrief zur Verfügung, mit dem sie den Versicherer zur Stellungnahme auffordern können. Den Brief und ausführliche Informationen zu Zertifikategebundenen Rentenversicherungen sowie zu Alternativen in der Altersvorsorge finden Ratsuchende unter www.vz-bw.de/zertifikatepolice.
Quelle: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.