Brenner: In allen Monaten 2018 zugelegt – Insgesamt 22,4 Millionen Ankünfte (+ 3,7 %) und 54,9 Millionen Übernachtungen (+3,6 %)
Baden-Württemberg erfreut sich als Reiseland zunehmender Beliebtheit. Seit 2010 steigen die Gäste- und Übernachtungszahlen in den Beherbergungsbetrieben im Südwesten kontinuierlich an. Das Jahr 2018 brachte der Tourismusbranche im Land aufs Neue ein Rekordergebnis. Wie der Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf MdL, und die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, heute vor der Presse mitteilten, stieg die Zahl der Gästeankünfte1 auf 22,4 Millionen (Mill.). Das waren über 0,8 Mill. oder 3,7 % mehr Gäste als 2017. Die Zahl der Übernachtungen von Touristen und Geschäftsreisenden erreichte 2018 die Marke von 54,9 Mill., was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um gut 1,9 Mill. oder 3,6 % entspricht. In allen Monaten des Jahres 2018 lag sowohl die Zahl der Gästeankünfte als auch die Zahl der Übernachtungen höher als 2017. Bei den Gästeankünften war im Februar 2018 mit einem Plus von 6,7 % eine besonders deutliche Steigerung zu verzeichnen. Der Zuwachs bei den Übernachtungen war im Januar, im Februar (+6,0 % bzw. +6,9 %) und im Mai 2018 (+6,0 %) am höchsten.
Baden-Württemberg auch bei Gästen aus dem Ausland immer beliebter
Das Reiseland Baden-Württemberg zieht zwar nach wie vor überwiegend Touristen aus Deutschland an. Im Jahr 2018 waren unter den insgesamt 22,4 Mill. Gästen 76,5 % aus dem Inland, die gut 78 % der Übernachtungen buchten. Demgegenüber stammten 5,3 Mill. bzw. 23,5 % der Gäste aus dem Ausland. Ihnen sind 11,8 Mill. bzw. knapp 22 % der Übernachtungen zuzurechnen. Die positive Gesamtentwicklung des Landestourismus ist jedoch nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass Baden-Württemberg in den letzten Jahren für ausländische Touristen zunehmend attraktiver wurde: Während die Zahl der Gäste aus Deutschland gegenüber 2010 um gut 30 % stieg, wuchs die der Gäste aus dem Ausland um nahezu 50 %. Die Zahl der Übernachtungen von Touristen aus Deutschland stieg gegenüber 2010 um 21 %, die der internationalen Gäste um rund 48 %.
Die wichtigsten Herkunftsländer 2018: Schweiz, Niederlande und Frankreich
Das mit großem Abstand wichtigste ausländische Herkunftsland war 2018 die Schweiz mit 1,3 Mill. Gästen (+5,1 %) und 2,6 Mill. Übernachtungen (+4,7 %). An zweiter Stelle standen die Niederlande mit rund 578 000 Gästen (+5,3 %) und 1,2 Mill. Übernachtungen (+3,1 %). Auf Rang drei folgte 2018 Frankreich mit knapp 509 000 Gästen (+5,4 %) und rund 939 000 Übernachtungen (+4,6 %). Aus Asien stammten rund 506 000 Touristen mit gut 1,3 Mill. Übernachtungen und aus den USA knapp 266 000 Gäste mit über 751 000 Übernachtungen.
Camping liegt im Trend: 15 % Plus bei den Übernachtungen
2018 wurden knapp zwei Drittel (65,5 %) der Übernachtungen in der Hotellerie (Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen) gebucht. Gut 22 % entfielen auf die sogenannte Parahotellerie, zu der Einrichtungen wie Ferien- und Erholungsheime, Schulungsheime, Ferienwohnungen, Jugendherbergen oder Campingplätze zählen. Die Vorsorge- und Rehakliniken kamen auf einen Anteil von rund 12 %. Einen hohen Zuwachs bei den Übernachtungszahlen erzielten die Campingplätze. Vermutlich bedingt durch das anhaltend schöne Wetter im Jahr 2018 stiegen die Übernachtungszahlen hier um 15 % gegenüber 2017 an. Mit einem Zunahme von knapp 14 % hatten auch die Ferienhäuser- und -wohnungen eine starkes Plus. Die baden-württembergischen Hotels, die mit über 22,7 Mill. Übernachtungen einen Marktanteil von gut 41 % aufweisen, konnten ihre Übernachtungszahlen gegenüber 2017 lediglich um 2,9 % steigern und liegen damit unter der landesdurchschnittlichen Zunahme der Übernachtungszahlen von 3,6 %.
Reisegebiete: Württembergisches Allgäu mit einem Plus von 9,7% Spitzenreiter
Die regionale Analyse der Übernachtungszahlen zeigt, dass sich der Tourismus in Baden-Württemberg vor allem auf die Reisegebiete Schwarzwald (40,5 % aller Übernachtungen im Jahr 2018), das nördliche Baden-Württemberg (rund 18 %), die Region Stuttgart (knapp 17 %) und den Bodensee (rund 10 %) konzentriert. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Übernachtungszahlen in allen Reisegebieten Baden-Württembergs erhöht. Besonders hohe Zuwächse verbuchten das Württembergische Allgäu (+9,7 %), der Hegau (+6,2 %) und der Mittlere Schwarzwald (+5,3 %). In den »Klassikern« Nördlicher Schwarzwald (+1,3 %) und Südlicher Schwarzwald (+1,5 %) fiel dagegen die Entwicklung gegenüber 2017 etwas verhaltener aus. Das Reisegebiet Schwarzwald insgesamt meldete für 2018 gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 2,4 % bei den Übernachtungen, während die Tourismusbetriebe im Reisegebiet Bodensee-Oberschwaben ein Plus von 5,4 % verzeichneten.
35 der 44 Stadt- und Landkreise mit positiver Übernachtungsentwicklung
Mit 35 von 44 wies eine deutliche Mehrheit der Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs eine positive Übernachtungsentwicklung auf. 16 Stadt- und Landkreise verbuchten Übernachtungszuwächse von 4 % und mehr. Darunter befanden sich mit Freiburg, Heidelberg, Ulm, Mannheim und Baden-Baden fünf der insgesamt neun Stadtkreise des Landes.
Bei der Analyse der regionalen Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich zu 2017 zeigt sich aber auch eine relativ breite Streuung: Das Feld reicht von einem Rückgang von 5,7 % im Landkreis Heidenheim bis zu einem Zuwachs von 13,2 % im Landkreis Ravensburg. Insgesamt 9 Stadt- und Landkreisen gelang es 2018 nicht, ihr Übernachtungsergebnis aus dem Vorjahr zu halten oder es zu verbessern. Darunter befanden sich mit dem Landkreis Rottweil und dem Stadtkreis Heilbronn allerdings zwei Kreise, die das Vorjahresergebnis nur knapp, um 0,3 % bzw.0,8 %, verfehlten.
Wachstumsfaktor Tourismus: Höchster Zuwachs bei Gemeinden mit 20 000 bis 50 000 Einwohnern
Die Auswertung nach Gemeindegrößenklassen zeigt, dass 2018 die Gemeinden in den Kategorien 2 000 Einwohner und mehr – insgesamt betrachtet – ihre Übernachtungszahlen steigern konnten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Die größten Zuwächse hatten die Gemeinden der Größenklassen 20 000 bis unter 50 000 Einwohner mit einem Plus von 6 %. Demgegenüber war in den Gemeinden der Größenklasse unter 2 000 Einwohner gegenüber 2017 bei den Übernachtungszahlen ein leichtes Minus von 0,4 % zu beobachten.