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TSG Hoffenheim: Vorbereitungen auf die neue Saison

5. Juli 2022 | Uncategorized

Nach der katastrophalen Saison befindet sich Hoffenheim im Umbruch. Wir werfen einen Blick zurück und analysieren, warum die TSG völlig unerwartet gegen den Abstieg kämpfen musste. Zudem schauen wir in die Zukunft des Vereins und nehmen den Transfermarkt unter die Lupe.

Die Saison 2022/23 im Rückblick

Nachdem man in Hoffenheim die Saison 2021/22 auf dem neunten Tabellenplatz beendet hat, waren die Ambitionen für die kommende Spielzeit groß. Schließlich hat die TSG an der Teilnahme am internationalen Geschäft gekratzt und sich nur aufgrund einer Schwächephase im Saison-Endspurt aus den Top-6 verabschiedet. Selbst Dietmar Hopp, der zumeist nur im Hintergrund agiert, meldete sich selbstbewusst zu Wort und ließ verlauten, dass Hoffenheim sich dauerhaft im oberen Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga etablieren wolle.

Auch der Start in die Saison 2022/23 verlief schmeichelhaft. Nach zehn Spieltagen befand man sich auf dem sechsten Tabellenplatz und schien auf dem richtigen Weg zu sein, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Das war scheinbar Grund genug für Alexander Rosen, um in der beliebten Fernseh-Talkshow Doppelpass große Töne zu spucken und das internationale Geschäft öffentlich anzuvisieren. Doch es kam alles ganz anders, es folgte ein beispielloser Absturz.

Innerhalb von 12 Spieltagen fiel die TSG von Platz 4 auf Rang 16 und befand sich auf einmal mitten im Abstiegskampf. Nach dem 19. Spieltag folgte der branchenübliche Aktionismus und André Breitenreiter musste seinen Hut ziehen. Mit Pellegrini Matarazzo wurde im Anschluss ein neuer Trainer verpflichtet, der von Anfang an selbst intern höchst umstritten war. Der Amerikaner startete dann mit fünf Pleiten in Folge und führte die TSG auf den letzten Tabellenplatz. Ein absoluter Tiefpunkt für die Kraichgauer!

Zur Mitte der Saison waren sich bereits viele Experten darüber einig, dass die TSG ein absoluter Abstiegskandidat sei. Auch die Buchmacher, die für Ihre rationale Denkweise ohne emotionales Handeln bekannt sind, schätzten einen Abstieg von Hoffenheim in die zweite Bundesliga als sehr realistisch ein. Wenig verwunderlich wurden zahlreiche Sportwetten darauf abgeschlossen, dass die Kraichgauer das Oberhaus des deutschen Fußballs nach der Saison verlassen müssen. Obwohl Hoffenheim über den vermeintlich stärksten Kader im Abstiegskampf verfügte, war die Mängelliste lang.

Die Gründe für den Absturz

Dass die Qualität der Einzelspieler relativ hoch war, stellte in gewisser Weise ein Problem dar. Vor der Saison hätte niemand erwartet, dass Hoffenheim gegen den Abstieg kämpfen wird. Somit war es eine Herkulesaufgabe, den Spielern die Attribute zu vermitteln, die im Abstiegskampf gefordert sind. In den Köpfen der Spieler kreiste der Gedanke, versagt zu haben. Es war extrem schwierig, die Motivation aufrechtzuerhalten, da im Grunde genommen alle Saisonziele bereits verfehlt wurden. Neben dem fehlenden Tempo und der Laufbereitschaft auf dem Platz prangerten viele Experten die Mentalität der Spieler an.

Für Außenstehende wirkte es teilweise so, als hätten sich die Stars lieber mit Luxusgütern wie protzigen Autos oder sündhaft teuren Immobilien beschäftigen, anstatt den Fokus auf das Sportliche und die schwierige Situation innerhalb der Mannschaft zu legen. Viele Hoffenheimer beschäftigten sich offenbar mit der Frage, wie lange sie überhaupt noch für den Verein spielen möchten und ob es möglicherweise schon Neuigkeiten bezüglich eines Wechsels seitens des Beraters gibt. Da individuelle Interessen im Vordergrund standen, schien der Teamspirit nicht vorhanden zu sein und die Einstellung katastrophal zu sein. Dies waren scheinbar die Hauptgründe für die miserable Saison.

Aktuelle Kaderplanung

Schlussendlich erreichte Hoffenheim den zwölften Tabellenplatz, doch musste bis zum Ende zittern, da der Verein nur drei Punkte von der Abstiegszone entfernt war. Die Verantwortlichen haben erkannt, dass Änderungen vorgenommen werden müssen. Die Planungen für die neue Saison laufen daher auf Hochtouren. Dabei brodelt die Gerüchteküche ganz gewaltig bezüglich der Aktivitäten auf dem Transfermarkt.

Zuletzt kamen Informationen zum Vorschein, dass Kevin Volland, der zum AS Monaco abgewandert ist, zum Verein zurückkehren soll. Auch eine Rückkehraktion von Florian Grillitsch, der bei Ajax Amsterdam unter Vertrag ist, steht offenbar im Raum. Günstig wären diese zwei Transfers offensichtlich nicht, doch in Hoffenheim verfügt man über solide Geldreserven, auch wenn Dietmar Hopp sein Investment stark eingeschränkt hat.

Auch steht der Angreifer Marius Bülter offenbar vor einem Wechsel zur TSG. Die Gespräche mit dem Bundesliga-Absteiger Schalke 04 befinden sich Insidern zufolge bereits in der finalen Phase. Bei Julian Justvan hingegen gibt es bereits einen Vollzug zu vermelden. Der offensive Mittelfeldspieler von Paderborn hat bereits seinen neuen Vertrag unterzeichnet.

Viele weitere Neuzugänge sind bereits im Gespräch, daher versprechen die kommenden Wochen spannend zu werden. Es fällt auf, dass die Verantwortlichen vor allem den Fokus darauf legen, die Offensive zu verstärken. Gleichzeitig werden jedoch auch Spieler den Verein verlassen. Nach elf gemeinsamen Jahren hat sich die Vereinsikone Sebastian Rudy dazu entschlossen, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Der 33-Jährige wird daher Hoffenheim definitiv verlassen

Bei den Leihspielern Justin Che und Eduardo Quaresma, die nicht überzeugen konnten, verzichtet man ebenso auf die Kaufoption und lässt beide Abwehrspieler ziehen. Auch die Dänen Thomas Delaney und Kasper Dolberg werden in der Zukunft nicht mehr für die Kraichgauer auflaufen. Beide Spieler haben unter Matarazzo kaum noch eine Rolle gespielt.

Die Lehren für die Zukunft

Es fällt schnell auf, dass viel Bewegung und Aktionismus bei der aktuellen Kaderplanung vorhanden sind. Es ist auch sicherlich absolut notwendig, dass ein gewisser Umbruch erfolgt. Zwar wurde der Vertrag von Alexander Rosen verlängert, doch nüchtern betrachtet muss sich der Sportdirektor auch etliche Fehler eingestehen. Der Manager hat zwar zahlreiche talentierte Spieler an Land gezogen, doch die Zusammenstellung des Kaders passte hinten und vorne nicht. Es ist schlichtweg keine homogene Truppe im Kraichgau entstanden.

Für zukünftige Transfers täte die TSG gut daran, verstärkt auf die Mentalität der Spieler zu achten. Der Abstiegskampf hat extrem viel mentale Stärke gefordert und genau in diesem Bereich besteht bei der TSG Verbesserungspotenzial. Hoffenheim sollte Spieler verpflichten, die sich in den Dienst der Mannschaft stellen und sich mit dem Verein identifizieren möchten. Egoistische Spieler, die sich primär um ihre persönlichen Interessen kümmern, sollten keine Bühne mehr finden.

Zudem sollte ein Umdenken in der Führungsetage stattfinden. Die hohe Erwartungshaltung des Managements hat letztendlich zu Problemen geführt. Da sich der Etat der Kraichgauer im Mittelfeld befindet, ist es schlicht und einfach nur wenig realistisch, sich dauerhaft im oberen Tabellendrittel zu etablieren. Man täte daher gut daran, in Zukunft kleinere Brötchen zu backen und eine angemessene Erwartungshaltung an den Tag zu legen. Wir dürfen daher auf die weiteren Entwicklungen sehr gespannt sein.

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