Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen MdB unterstützt Leihgabe an Auto & Technik Museum Sinsheim / Bundestagsabgeordneter Dr. Stephan Harbarth informiert Museumspräsidenten Hermann Layher
Sinsheim / Berlin. Voraussichtlich Mitte des Jahres 2018 wird das „Auto & Technik Museum Sinsheim“ um eine circa 50 Meter lange, circa 5 Meter breite, 8 Meter hohe und 500 Tonnen schwere Attraktion reicher sein: Das Bundesministerium der Verteidigung unterstützt den Antrag des Museums auf Leihgabe eines Unterseebootes (U-Boot) der Klasse 206A. Dies teilte Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen dem Bundestagsabgeordneten Dr. Stephan Harbarth (CDU / Wahlkreis Rhein-Neckar), der sich für das Vorhaben der weit über die Region hinaus bekannten und beliebten Sinsheimer Einrichtung stark gemacht hatte, mit.
Nachdem Museumspräsident Hermann Layher seinen Antrag beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr auf Übernahme beziehungsweise Leihgabe eines Unterseebootes (U-Boot) der Klasse 206A U15 gestellt hatte, begleitete Harbarth das Ansinnen auf parlamentarischem Weg. Auch die beiden Bundestagsabgeordneten Prof. h.c. Dr. Karl A. Lamers (CDU / Wahlkreis Heidelberg) und Eberhard Gienger (CDU / Wahlkreis Neckar-Zaber) sprachen sich für den Antrag aus der Kraichgau-Metropole aus.
„Beim Marinestützpunkt Wilhelmshaven liegen zurzeit vier Unterseeboote dieser Klasse, die von der Bundeswehr ausgemustert und für die Verschrottung vorgesehen sind. Ein bereits seit 1993 in Speyer (Technik Museum) aufgebautes Unterseeboot U9 erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit und stößt nach wie vor auf großes Interesse bei den Besuchern. Es besteht dort eine enge Kooperation mit dem Verband Deutscher U-Boot Fahrer e.V. Die früher selbst auf Unterseebooten tätigen Herren engagieren sich stark und unterstützen das Museum bei Instandhaltung, Wartung und regelmäßigen ehrenamtlichen Führungen. Ein solches Engagement wurde auch für die Betreuung des in Rede stehenden Unterseebootes zugesagt. Zweifelsohne wäre das Unterseeboot ein großer Besuchermagnet für die gesamte Region und würde als Exponat auch das Interesse an der Bundeswehr fördern. Diese führt im Übrigen regelmäßig auf dem Gelände des Technik Museums Speyer Informationsveranstaltungen durch“, schrieb der Rhein-Neckar-Abgeordnete Harbarth auszugsweise an die Bundesministerin der Verteidigung.
Aktuell, knapp vier Wochen nach der schriftlichen Eingabe, kam die positive Antwort der Bundesverteidigungsministerin, die Harbarth dankte, dass er sich „für den Erhalt eines Unterseebootes der Klasse 206A sowie dessen Ausstellung als Großexponat im Auto & Technik Museum Sinsheim“ einsetze. Von der Leyen: „Ich freue mich Ihnen mitteilen zu können, dass ein entsprechendes U-Boot als Sachzeuge für die Ausrüstung der Deutschen Marine in jener Epoche erhalten werden kann. Um das von Ihnen angeführte Unterseeboot für die Nachwelt zu sichern, wird das U-Boot nicht verwertet, sondern in den Sammlungsbestand der Wehrtechnischen Studiensammlung (WTS) überführt. Bevor dies geschehen kann, sind allerdings noch umfangreiche Maßnahmen zur Schadstoffbeseitigung sowie zur Demilitarisierung durchzuführen. Diese Arbeiten werden sich voraussichtlich bis zur Mitte des nächsten Jahres hinziehen. Nach derzeitigem Planungsstand beabsichtigt die WTS, das Unterseeboot dem Auto & Technik Museum Sinsheim künftig als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Beide Stellen verbindet eine langjährige Kooperation hinsichtlich militärhistorischer Ausstellungen. Außerdem bietet die Reputation des Auto & Technik Museums Sinsheim beste Voraussetzungen für eine positive öffentlichkeitswirksame Darstellung von Bundeswehrexponaten.“
Die Bundesverteidigungsministerin abschließend: „Ich unterstütze Ihr Engagement für das Auto & Technik Museums Sinsheim ausdrücklich.“
Eine Botschaft, die Harbarth gerne las und die er via Telefonanruf aus Berlin auch Hermann Layher, dem Chef des Auto & Technik Museums Sinsheim, mitteilte. Der Museumspräsident freute sich darüber sehr: „Das ist für uns eine ganz tolle Nachricht. Dafür sind wir sehr dankbar, zumal wir wissen, dass es einige Firmen gibt, die Interesse an den U-Booten haben, um sie einer Verschrottung zuzuführen. Und das wäre furchtbar schade.“ Das Museumsteam habe, wie bei allen bisherigen Großprojekten, einen möglichen Transport „selbstverständlich in jeder Hinsicht auf Machbarkeit geprüft“. Vorstandsmitglied Heinz Rössler, Eigentümer der Spedition Kübler, werde eine entsprechende Transportstrecke ausarbeiten.
Wenn es dann soweit ist, dürfte nicht nur die Ausstellung des U-Bootes U15, sondern bereits der Transport desselben sich als Besuchermagnet erweisen. (Text: Matthias Busse)