Mit einem starken 4:1 (3:1)-Erfolg gegen den 1.FC Eschborn hat sich die U23 die über Nacht abgegebene Tabellenführung in der Regionalliga Südwest zurückerobert. Trainer Frank Kramer sprach von einem auch in der Höhe verdienten Sieg, vermisste aber den frühzeitigen K.o.-Schlag, den Denis Thomalla erst sechs Minuten vor Schluss setzte.
Kramer musste gegen die Hessen, die im Dietmar-Hopp-Stadion stärker auftraten, als es das Ergebnis aussagt, in der Verteidigung neben den beiden verletzten Stefan Thesker und Florian Ruck auch Pelle Jensen ersetzen, der seine Gelb-Rot-Sperre aus dem Ulm-Spiel absaß. Auf seiner Position gab der A-Jugendliche Niklas Süle sein – ordentliches – Debüt im Herrenbereich, zudem kam im defensiven Mittelfeld Tobias Weis zum Einsatz. Auch Denis Streker, der zuletzt Bundesliga-Luft schnupperte, kehrte in die U23 zurück und empfahl sich sowohl von der Einstellung als auch von der Leistung erneut für höhere Aufgaben.
Die Hoffenheimer kamen zunächst nur mühsam in die Partie und gingen glücklich in Führung, als Pascal Hertlein eine Hereingabe Marco Schäfers per Kopf ins eigene Netz abfälschte (7.). Die Flanke wurde zu einer Bogenlampe, die sich direkt hinter FCE-Keeper Tobias Stehling ins Netz senkte – das war Pech. Plötzlich waren die Kramer-Schützlinge da, vor allem Andreas Ludwig gelang in dieser Phase alles und mit einem herrlichen Lupfer erhöhte der 22-Jährige auf 2:0 (21.). Keine 120 Sekunden später verwandelte „Lude“ einen von Stehling an Weis verursachten Foulelfmeter zu seinem elften Saisontreffer und zur vermeintlichen Vorentscheidung (23.). Doch die Eschborner zeigten eine gute Moral und blieben auch dann im Spiel, als ihr Trainer Sandro Schwarz auf die Tribüne geschickt wurde nach 25 Minuten auf die Tribüne musste.
Anstatt den Sack zu zu machen, gingen die Hoffenheimer nun zu fahrlässig mit ihren Chancen um und bauten die Frankfurter Vorstädter wieder auf. Ulrich Strenkert köpfte mit dem Pausenpfiff einen Eckball zum Anschlusstreffer unter die Latte und hielt die Eschborner Hoffnung auf einen Zähler am Leben. Auch im zweiten Abschnitt dauerte es etwas, bis die Platzherren wieder das Heft in die Hand nahmen. 1899-Schlussmann Tim Paterok musste das ein oder andere Mal eingreifen, besonders brenzlig wurde es in der 77. Minute, als der eingewechselte Salvatore Bari durch den Sechzehner spazierte und zu Fall kam. Der geforderte Elfmeterpfiff blieb aus, das Spiel lief weiter und Paterok klärte stark gegen Can Özer. In der Schlussphase rissen die Hoffenheimer das Geschehen wieder an sich. Kai Herdlings Schuss wurde in letzter Sekunde abgeblockt und auch bei Weis‘ Versuch kam noch ein Abwehrbein dazwischen, doch nach einer schönen Kombination zwischen Thomalla und Herdling, die Thomalla mit einem Flachschuss aus 15 Metern abschloss, war Stehling ein viertes Mal geschlagen (84.).
„Das frühe 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt“, so Kramer. „Nach dem 3:0 haben wir aber die Konter schlecht ausgespielt und es verpasst, noch vor der Pause den Punch zu setzen“, bemängelte der Coach. „Da waren wir zu nachlässig und müssen einfach gieriger sein.“ Insgesamt war der angehende Fußballlehrer jedoch mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. In einer Woche kommt Eintracht Trier ins Hopp-Stadion. Die Moselstädter drehten am Sonntag einen 0:2-Rückstand gegen Ulm in ein 3:2 und rückten auf Platz fünf vor. Chhunly Pagenburg, der die Regionalliga-Torjägerliste mit jetzt 14 Treffern anführt, traf in den letzten 20 Minuten drei Mal.
Für U23-Sportchef Alexander Rosen war das 4:1 das i-Tüpfelchen auf ein ordentliches Wochenende: „Die Leistungsmannschaften der Akademie haben durch die Reihe auf überzeugende Weise ihre Spiele für sich entschieden. Wir sind auf einem richtig guten Weg“, freute sich der Leiter des Hoffenheimer Nachwuchsleistungszentrums.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim