Das Derby beim SV Waldhof endete hitzig. Doch trotz der zwei unberechtigten Roten Karten in der Schlussphase und dem darauffolgenden späten Ausgleich der Mannheimer blieben die TSG-Verantwortlichen relativ gefasst. Viel Zeit zum Lamentieren haben sie auch nicht – schließlich kommt am Samstag mit dem 1.FC Saarbrücken das dominante Team der Regionalliga Südwest ins Dietmar-Hopp-Stadion.
DAS SAGT DER TRAINER
„Das Spiel ist abgehakt“, sagt U23-Cheftrainer Marco Wildersinn einen Tag nach dem Auftritt im Carl-Benz-Stadion. „Ich war nach dem Schlusspfiff noch lange beim Schiedsrichter in der Kabine und habe mit ihm über die strittigen Szenen gesprochen. Er hat sich für mein Feedback bedankt“, so Wildersinn, der auch weiß, dass Fehlentscheidungen nunmal nicht mehr rückgängig zu machen sind. „Ärgerlich ist jetzt nur, dass uns mit Kevin Ikpide und Simon Lorenz zwei Spieler wegen Rotsperre fehlen.“ Und ausgerechnet gegen den Spitzenreiter könnte Wildersinn jeden Mann gebrauchen. „Das ist die beste Mannschaft der Liga, die sowohl in der Spitze als auch in der Breite hervorragend besetzt ist.“ Der Sportliche Leiter des FCS Marcus Mann, vor eineinhalb Jahren noch TSG-U23-Spieler unter Wildersinn, „hat das Team punktuell sehr stark verstärkt und vom Vorjahresmeister SV Elversberg drei Spitzenleute geholt“. Namentlich sind das Torwart Daniel Batz, Innenverteidiger Mario Kehl-Gómez und der offensive Markus Obernosterer.
„Unsere junge Mannschaft hat trotz der negativen Schlussphase in Mannheim viel mitnehmen können“, so Wildersinn. „Solche Spiele vor so einem Publikum haben einen extremen Mehrwert für uns. Klar ist natürlich, dass wir gegen Saarbrücken einen richtig guten Tag benötigen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.“
DAS PERSONAL
Neben den gesperrten Ikpide und Lorenz, der gerade gegen das Top-Sturmduo der Liga Patrick Schmidt und Kevin Behrens gerne seine Qualitäten unter Beweis gestellt hätte, und den beiden Langzeitverletzten Kemal Ademi und Furkan Çevik wird auch João Klauss de Mello fehlen, der in Mannheim mit einer Sprunggelenksprellung vorzeitig vom Feld musste. „Dann müssen eben andere in die Bresche springen“, so Wildersinn. „Tim Hüttl hat seine Sache in Mannheim sehr gut gemacht und gezeigt, dass er auf einem guten Weg ist.“ Nach dem Schlusspfiff war Hüttl mit dem Waldhöfer Kevin Nennhuber verbal aneinandergeraten und ließ sich auch nicht durch eine „Stirn-an-Stirn-Diskussion“, die gefühlt eine Minute dauerte, aus der Fassung bringen.
DER GEGNER
Der FCS galt vor der Saison als heißer Anwärter auf Platz eins. Zumindest die Qualifikation für die Aufstiegsspiele war für alle Experten bereits beschlossene Sache – und die Elf von Trainer Dirk Lottner ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Nicht nur, weil sie mit nur einer Niederlage Tabellenführer und bereits Herbstmeister ist, sondern weil sie sich vor allem in den Spitzenspielen jeweils auswärts gegen Mannheim (1:0) und Offenbach (2:1) eindrucksvoll behauptet hat. Der ehemalige Bundesligist, der seine Heimspiele wegen des Umbaus des Ludwigspark-Stadions in Völklingen austragen muss, bringt mehr Zuschauer auf Auswärtsspiele mit, als ins Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion strömen. Das Sturmduo Patrick Schmidt (14) und Kevin Behrens (12) bringt es zusammen auf 26 Tore – da ist jegliche Vorwarnung überflüssig.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Klar, wer in bislang 16 Saisonspielen nur eine Niederlage kassiert hat, hat eine gute Serie vorzuweisen. Seit dem 1:3 beim SC Freiburg II Mitte August sind die Blau-Schwarzen in neun Regionalliga-Partien ohne Niederlage geblieben. Die TSG ist immerhin seit drei Begegnungen ungeschlagen und hat in den jüngsten zehn Spielen nur einmal verloren. Im direkten Vergleich hat der FCS leicht die Nase vorn (4-0-2), doch im letzten Duell im Februar dieses Jahres behielt die TSG in Saarbrücken mit 2:0 die Oberhand.
DIE LAGE DER LIGA
So souverän der FCS derzeit marschiert, so offen ist das Rennen um den zweiten Playoff-Platz. Dank der Mini-Krise Offenbachs können sich die dahinterliegenden Teams wieder Hoffnungen auf Rang zwei machen. Darunter auch der TSV Steinbach und der SV Waldhof, die an diesem 18. Spieltag direkt aufeinandertreffen. Aufgrund der unklaren Zahl an Absteigern ist der Übergang vom Verfolgerfeld zur bedrohten Zone nahtlos. Die U23 steht mit ihrem sechsten Platz im oberen Drittel und somit sehr gut da, hat allerdings mit dem FCS und den kommenden Partien beim VfB Stuttgart II und in Offenbach zwei hohe Auswärtshürden vor der Brust.
TSG 1899 Hoffenheim II – 1.FC Saarbrücken
Samstag, 4. November, 14 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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