Am Ende etwas zu hoch, aber keineswegs unverdient. Mit dem 5:0 (3:0)-Erfolg gegen Wormatia Worms verzeichnete die U23 den zweiten Heim-Kantersieg in Folge und schob sich als offensivstärkste Mannschaft der Regionalliga (15 Tore) auf Rang zehn vor. Die Wormatia hatte allerdings auch Pech, dass Giuseppe Burgio drei Mal Aluminium traf.
PERSONAL & TAKTIK
Gegenüber der Niederlage in Offenbach veränderte U23-Trainer Marco Wildersinn seine Startformation auf vier Positionen. Gregor Kobel stand für Stefan Drljača zwischen den Pfosten, zudem rückten die Profis Stefan Posch und Justin Hoogma sowie Andreas Ludwig in die Anfangself, dafür blieben Filip Rettig, Tim Hüttl und Moody Chana draußen. Die Hoffenheimer spielten in einer 4-1-4-1-Grundformation mit Hoogma zwischen den Reihen und dem Ex-Wormser Thomas Gösweiner an vorderster Front.
Worms kam im 4-4-2 daher und hatte das Dienstagsspiel gegen Ulm (1:0) in den Knochen. Trainer Steven Jones vertraute in der Silbergasse exakt derselben Anfangsformation.
DER SPIELFILM
TOR FÜR DIE TSG!
Es ist der erste sehenswerte Angriff. Robin Szarka auf Johannes Bender, dessen hohe Hereingabe Nicola Wähling per Kopf auf Andreas Ludwig ablegt. Der zieht aber nicht blind ab, sondern lässt noch einen Wormser Abwehrspieler ins Leere laufen und schiebt dann erst überlegt ein. Für „Lude“ ist es das erste Tor im TSG-Trikot seit genau fünf Jahren (August 2013).
Worms versteckt sich nicht. Nach Giuseppe Burgios Rechtsflanke auf Jan-Lucas Dorow pariert Kobel dessen Kopfball stark.
Burgio zieht mit links ab. Der Ball klatscht an den Pfosten. Burgio ärgert sich. Wenn er nur wüsste…
TOR FÜR DIE TSG!
Thomas Gösweiner setzt sich auf der linken Seite durch und schiebt zum 2:0 ein (Bild). Den dazugehörigen Jubel lässt der ehemaliger Wormser ausfallen.
TOR FÜR DIE TSG!
Der Ball läuft gefühlt minutenlang durch die Reihen der TSG. Dann passt Ludwig schön auf den eingelaufenen Hoogma, der noch lässig Wormatia-Keeper Chris Heilmann ausspielt und zur Vorentscheidung trifft. Hier brennt nichts mehr an.
Die Pausenführung geht in Ordnung, die TSG ist das über weite Strecken dominantere Team. „Im ersten Abschnitt haben wir die Kontrolle über das Spiel und die Treffer schön herausgespielt“, so Wildersinn.
Worms probiert es noch einmal. Der nimmermüde Burgio zieht in die Mitte und knallt wieder aus rund 20 Metern drauf. Diesmal ist nicht der Pfosten, sondern Kobel im Weg, der zur Ecke klärt. Diese landet bei Dorow, der völlig freistehend über das Tor köpft.
Burgio ballert aus allen Lagen. Nach dem rechten und dem linken Pfosten ist es diesmal die Latte.
Starker Ballgewinn von Domenico Alberico, der Wähling bedient. Der scheitert allerdings an Keilmann, am langen Pfosten steht Gösweiner einschussbereit…
Im April erzielten die Wormser im Dietmar-Hopp-Stadion in der Schlussviertelstunde noch zwei Tore. Diesmal nicht. Unter anderem, weil Stefan Posch nach Dimitrios Ferfelis‘ Schuss für den geschlagenen Kobel auf der Linie klärt.
TOR FÜR DIE TSG!
Meris Skenderović zieht den Ball von links in die Mitte, am langen Pfosten steht Rui Monteiro-Mendes, gegen dessen Kopfball-Bogenlampe Keilmann keine Chance hat.
TOR FÜR DIE TSG!
Robin Szarka setzt noch einen drauf. Mit links malt er einen sehenswerten Freistoßtreffer, der Ball schlägt aus 20 Metern im Winkel ein.
„Das 5:0 hört sich jetzt deutlich an, das war es aber nicht“, sagt Wildersinn nach dem Schlusspfiff. „Wir haben unsere Tore gemacht und Worms nicht, das war der Unterschied. Vorne haben wir gezeigt, dass wir Qualität haben, aber als Mannschaft müssen wir besser verteidigen, um weniger zuzulassen.“
DIE SZENE DES SPIELS
Spiele können schnell kippen. Etwa dann, wenn man kurz nach der Führung den Ausgleich kassiert. Als der Wormser Torjäger Dorow frei zum Kopfball kommt (17.), hält Kobel mit einer starken Parade die Null und verhindert, dass die Wormatia Oberwasser kriegt. Es ist der Moment, in dem das Spiel hätte kippen können. Tat es aber nicht.
DIE ZAHL DES SPIELS
2.002 – Vor fünf Jahren erzielte Andreas Ludwig sein letztes Tor für die TSG. Das letzte Tor im Dietmar-Hopp-Stadion liegt sogar noch länger zurück, und zwar exakt nachgezählte 2.002 Tage. Gegner damals, am 2. März 2013: Wormatia Worms.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – Wormatia Worms 5:0 (3:0)
Hoffenheim: Kobel – Amade, Posch, Strompf, Szarka – Hoogma – Wähling, Ludwig (64. Alberico), Bender, Hack (75. Monteiro-Mendes) – Gösweiner (79. Skenderović).
Wormatia: Keilmann – Moos, Mimbala, Ihrig, Radau – Volz (85. Jourdan), Glockner (62. Demir), Korb, Graciotti (46. Ferfelis) – Burgio, Dorow.
Tore: 1:0 Ludwig (14.), 2:0 Gösweiner (25.), 3:0 Hoogma (40.), 4:0 Monteiro-Mendes (85.), 5:0 Szarka (90.+1). Zuschauer: 260. Schiedsrichter: Joshua Herbert (Nüsttal). Karten: Gelb für Graciotti, Korb.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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