Das 2:2 (0:2) gegen Kickers Offenbach zum Start in die Regionalliga Südwest 2017/18 fühlt sich für die U23 wie ein Sieg an. „Wir haben ein 0:2 gegen diese erfahrene Truppe aufgeholt, daher ist das Ergebnis absolut positiv zu bewerten“, freute sich TSG-Coach Marco Wildersinn nach einer attraktiven Partie, in der es bis in die Nachspielzeit hoch und runter ging.
PERSONAL & TAKTIK
Die U23 startete mit vier „Profi-Leihgaben“: Neben dem einzigen „echten“ Neuzugang Justin Hoogma waren das Philipp Ochs sowie Robin Hack und Meris Skenderović, die gerade aus der A-Jugend den Sprung in den Herrenbereich absolvieren.
Marco Wildersinn ließ seine Elf im 4-4-2 spielen. Ochs und Skenderović bildeten das Sturmduo, als später João Klauss de Mello eingewechselt wurde, rückte Ochs ins rechte Mittelfeld. Die Innenverteidigung bildeten Kapitän Simon Lorenz und Justin Hoogma, der ein ordentliches TSG-Debüt ablieferte. Im zentralen Mittelfeld gab Maximilian Waack den Ballverteiler. Verzichten musste Wildersinn auf Furkan Çevik und Kemal Ademi (beide rekonvaleszent nach Kreuzbandriss), Alexander Rossipal (Unterarmfraktur) und Prince Owusu (krank).
Die Kickers spielten ebenfalls in einem 4-4-2 mit Florian Treske als einzigem Neuzugang in der Startformation. Treske blieb auch bis zu seiner Auswechslung der einzige „echte“ Stürmer, an seiner Seite wechselten sich Ihab Darwiche, Maik Vetter und Serkan Firat – die drei auffälligsten Akteure im roten OFC-Dress – ab.
DER SPIELFILM
Die Anfangsviertelstunde gehört der TSG. Nach Waacks Hereingabe von der Grundlinie verpassen zunächst Skenderović und dann Ochs.
Die Hessen kommen erst langsam ins Spiel. Erste nennenswerte Aktion: Darwiche setzt nach Vetters Hereingabe zum Flugkopfball an, fliegt aber an der Kugel vorbei.
Darwiche und Firat sorgen immer wieder für Unruhe. Ersterer vollzieht einen Flankenwechsel von rechts nach links, Letzterer zieht volley ab – aber Dominik Draband im TSG-Tor pariert.
Während der Offenbacher Anhang lautstark einen ausgebliebenen Schiedsrichter-Pfiff moniert, geht es fast unter, dass nach Hacks Hereingabe Nicolas Wähling im Fünfmeterraum frei zum Schuss gekommen wäre – doch der Ball verspringt unglücklich.
Tor für den OFC!
Nach einem Querschläger orientieren sich mehrere Spieler zum Ball, Vetter geht dabei zu Boden und der Unparteiische Pascal Müller deutet auf den Punkt. Schwierig zu beurteilen. Dren Hodja ist es egal, er trifft zum 1:0 für Offenbach.
Tor für den OFC!
Der Rückstand setzt den Hausherren zu. Es kommt allerdings noch schlimmer. Eigentlich scheint die Aktion schon vorbei, der Ball ins Toraus zu trudeln, da kommt Treske herangerauscht und trifft aus spitzem Winkel zum 2:0. Draband ist zwar noch dran, kann die Kugel aber nicht festhalten. Ein vermeidbarer Gegentreffer, den das OFC-Fanradio als „physikalisch unmöglich“ feiert.
„Wir waren nach einer gewissen Anfangsnervosität eigentlich gut drin, kriegen dann diesen Elfer, der dem OFC Auftrieb gibt, und dann direkt vor der Pause dieses krumme Ding“, so Wildersinn. „In der Halbzeit haben wir uns gesammelt, wir wollten mit aller Macht zurückkommen!“
Allerdings kommt dann Offenbach besser aus der Kabine. Jan Hendrik Marx darf seelenruhig flanken, Treskes Seitfallzieher wird von Draband aus dem Winkel gefischt.
Firat kommt von der Strafraumecke zum Schuss und zirkelt die Kugel in die rechte untere Ecke – wieder ist Draband zur Stelle.
TOR FÜR DIE TSG!
OFC-Keeper Daniel Endres steht regungslos da. Neben ihm schlägt Philipp Ochs‘ Linksschuss aus 20 Metern im Winkel ein. Stark! Die Aufholjagd ist eingeläutet…
Der eingewechselte Niklas Hecht-Zirpel und Darwiche kombinieren sich sehenswert über die rechte Seite durch und bedienten Treske, der freistehend den Ball nicht trifft. Glück für die TSG.
Firat flankt über links halbhoch in die Mitte auf Hecht-Zirpel, der herangeflogen kommt und die Kugel aus zwei Metern über das Tor jagt. Wieder Glück für die TSG!
TOR FÜR DIE TSG!
Die Wildersinn-Elf gibt nicht auf. Die großen Chancen bleiben aus, doch in der Schlussminute wird die U23 für ihren Aufwand dennoch belohnt. Starke Vorarbeit von Skenderović, der von der linken Seite scharf in die Mitte gibt, wo Klauss zum 2:2 abstaubt!
„Dass Offenbach nach dem Anschlusstor Konterchancen haben würde, war klar, da hatten wir etwas Glück. Ich bin aber stolz, wie sich die Jungs zurückgebissen haben und gegen diese Offenbacher Mannschaft den Ausgleich geschafft haben. Am Ende war sogar noch das 3:2 möglich. Wir hatten mehr zuzulegen, während die Offenbacher die Krämpfe bekommen haben.“
DIE SZENE DES SPIELS
Den 0:2-Pausenrückstand aufgeholt, in der Nachspielzeit noch das 3:2 auf dem Fuß – doch dann ist es plötzlich der OFC in Person von Niklas Hecht-Zirpel, der den Siegtreffer erzielen kann. Der eingewechselte Neuzugang vom FC Nöttingen zirkelt die Kugel in Richtung Winkel, doch dann kommt Draband angeflogen und „sticht“.
DIE ZAHL DES SPIELS
4 – Vier Tore fielen in einem munteren Auftaktspiel, das Lust auf mehr macht. Vor dem abschließenden Sonntagsspiel steht die U23 in der Tabelle da, wo sie auch zum Abschluss 2016/17 schon war: auf Platz vier.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – Kickers Offenbach 2:2 (0:2)
Hoffenheim: Draband – Dehm, Lorenz, Hoogma, Szarka – Wähling (57. Klauss), Waack, Ikpide (73. Viventi), Hack (73. Politakis) – Ochs, Skenderović.
Offenbach: Endres – Marx, Maier, Kirchhoff, Theodosiadis (86. Schulte) – Vetter (65. Hecht-Zirpel), Hodja, Göcer, Firat – Darwiche, Treske (79. Akgöz).
Tore: 0:1 Hodja (31., Strafstoß), 0:2 Treske (45.), 1:2 Ochs (62.), 2:2 Klauss (90.). Zuschauer: 1.200. Schiedsrichter: Pascal Müller (Löchgau). Karten: Gelb für Klauss / Göcer.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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