Es gibt leichtere Aufgaben, als auswärts beim Top-Favoriten antreten zu müssen, der zudem den Erwartungen bislang gerecht geworden ist, sieben von sieben Spielen gewonnen hat und entsprechend auf Platz eins der Regionalliga Südwest steht. Doch genau vor dieser Aufgabe steht die U23 am kommenden Samstag, 14 Uhr, beim 1.FC Saarbrücken.
DAS SAGT DER TRAINER
„Ein Blick auf die bisherige Bilanz reicht aus. Der entscheidende Unterschied zwischen Saarbrücken und den anderen Teams der Liga ist die hohe Qualität in der Breite“, so TSG-Trainer Marco Wildersinn. „Sie gewinnen einfach ihre Spiele – und das auch an schlechten Tagen. Und wenn es sein muss, erst in der Schlussphase.“ Die blütenweiße Regionalliga-Weste sei das eine, der Erfolg im DFB-Pokal nochmal etwas ganz anderes. „Der FCS hat mit Jahn Regensburg einen Zweitligisten rausgeworfen, das sagt alles über die Stärke dieser Mannschaft.“ Wildersinn weiter: „Wir fahren mit dem nötigen Respekt ins Saarland, aber wir können auch was und werden alles daransetzen, die Ersten zu sein, die dem FCS nicht drei Punkte überlassen. Sie sind nicht unschlagbar und werden nicht alle 34 Saisonspiele gewinnen. Wenn wir etwas reißen, wäre das durchaus sensationell, aber es liegt auch im Bereich des Möglichen.“ In diesen Aussagen schwingt auch das Selbstvertrauen aus dem Dreier gegen die SV Elversberg mit.
DAS PERSONAL
Verstärkung aus dem Profi-Kader wird trotz der reizvollen Aufgabe aufgrund der Länderspielpause eher unwahrscheinlich sein. Es fehlen wie schon zuletzt Kapitän Philipp Strompf, Emilian Lässig, Tobias Heiland, Franko Kovačević sowie Giuseppe Signorelli. Zudem plagt sich Deji Beyreuther mit Adduktorenproblemen herum, während Domenico Alberico (Italien) und Ilay Elmkies (Israel) aufgrund ihrer Länderspielreisen nicht dabei sein können. Immerhin ist Luis Görlich nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder ins Training eingestiegen und für Samstag eine Option.
DER GEGNER
17 von 18 Trainern sahen den FCS vor dem Saisonstart als Top-Kandidat auf die Meisterschaft – und sehen sich in ihrer Einschätzung jetzt mehr als bestätigt. Trainer Dirk Lottner verfügt allerdings auch über einen bärenstarken Kader, denn viele Spieler haben bereits Erfahrung in höheren Ligen gesammelt. Zu den prominentesten Neuzugängen zählen Anthony Barylla (FSV Zwickau) oder Christopher Schorch (KFC Uerdingen). Die 19 Tore, die die stärkste Offensive der Südwest-Staffel erzielt hat, verteilen sich fast gleichmäßig auf neun Akteure. Ausgerechnet ein gebürtiger Saarbrücker, der zudem noch im Verein ausgebildet wurde, sticht mit acht Treffern in sechs Spielen heraus: Stürmer Sebastian Jacob hat gemessen an seiner Einsatzzeit alle 52 Minuten eingenetzt.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Den bisherigen Rekord für Siege in Serie ab Saisonstart hat der FCS schon gebrochen, der lag nämlich bislang bei fünf. Saisonübergreifend sind es sogar zehn Dreier hintereinander – einer weniger als der aktuelle Staffel-Bestwert (SV Waldhof Mannheim 2018/19). Das ist aber nicht der einzige Rekord, der am Samstag eingestellt werden kann. Ein anderer wird es auf jeden Fall: Trainer Dirk Lottner wird dann mit 1.163 Tagen als FCS-Trainer die bisherige Bestmarke von Jürgen Luginger knacken. Die letzte Heimniederlage der Blau-Schwarzen liegt über ein Jahr zurück: ein 0:2 Ende August gegen den SV Waldhof. „Hoffe zwo“ hat derzeit auch eine kleine Positivserie vorzuweisen, mit zwei Siegen hintereinander kommt sie aber etwas bescheidener daher.
Der direkte Vergleich spricht klar für die Saarländer, die sechs von zehn Duellen gewannen (zwei Remis, zwei TSG-Siege). Gerade in der abgelaufenen Saison war es mit 5:0 und 3:0 am deutlichsten. Der letzte – und einzige – Auswärtssieg, auch damals schon in Völklingen, gelang der TSG im Februar 2017 beim 2:0.
DIE LAGE DER LIGA
Meisterschaft schon entschieden? Natürlich lässt sich das Anfang September nicht so sagen – aber fünf und sieben Punkte Vorsprung auf die schärfsten Verfolger Steinbach und Elversberg nach nur sieben Spieltagen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, werden die Saarbrücker nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. Aber wer weiß: Vielleicht stellt ausgerechnet „Hoffe zwo“ den Blau-Schwarzen am Wochenende ein Bein und bringt sie ins Straucheln… Keine Frage: Das Duell FCS-TSG ist das Top-Spiel dieses Spieltags. Balingen, Pirmasens und Koblenz sind die einzigen noch sieglosen Teams und müssen bei jetzt schon sechs Zählern Rückstand auf den ersten möglichen Nichtabstiegsplatz dringend punkten.
1.FC Saarbrücken – TSG Hoffenheim II
Samstag, 7. September, 14 Uhr, Hermann-Neuberger-Stadion Völklingen
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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