Dank eines vor allem im zweiten Durchgang überzeugenden Auftritts hat die U23 ihr Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel in der Regionalliga Südwest mit 5:1 (1:1) gewonnen. Die drei Profi-Abstellungen Pavel Kadeřábek, Lukas Rupp und Philipp Ochs trafen je einmal, Joshua Mees legte einen Doppelpack obendrauf.
PERSONAL & TAKTIK
Gegenüber dem 1:2 in Wetzlar gegen Watzenborn wechselte U23-Trainer Marco Wildersinn auf fünf Positionen. Neu ins Team rutschten die Profi-Abstellungen Pavel Kadeřábek, Lukas Rupp und Philipp Ochs sowie Gregor Kobel und Innenverteidiger Stefan Posch. Draußen blieben Dominik Draband, der diese Woche seinen Vertrag noch einmal verlängert hat, sowie Kapitän Marco Engelhardt, Patrick Kapp, Nicolas Wähling und Kevin Ikpide.
Pavel Kaderabek hatte sich im Abschlusstraining vor dem Spiel der TSG-Profis bei Schalke 04 Ende Februar an der Wade verletzt und war seither ausgefallen. Er verzichtete zuletzt auch auf die Reise zur tschechischen Nationalmannschaft. Gegen Kassel gab er nun sein Comeback. Viel länger musste Lukas Rupp auf seine Rückkehr auf den Platz warten. Der 26-Jährige fehlte der TSG seit Dezember 2016. Er musste seither mit einer Entzündung im Knie passen. Nun stand er bei der U23 erstmals wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz.
Die taktische Ausrichtung variierte, bestand aber grundsätzlich aus einer defensiven Viererreihe, Robin Szarka als Sechser hinter einem Drei-Mann-Mittelfeld und den beiden Angreifern Joshua Mees und Prince Owusu.
DER SPIELFILM
TOR FÜR DIE TSG!
Was für ein Ball von Simon Lorenz, der aus der eigenen Hälfte über 35 Meter punktgenau beim aufgerückten Pavel Kadeřábek landet. Wie der dann den Ball an- und mitnimmt und zum 1:0 in die kurze Ecke schiebt – Profi.
Die U23 gibt hier den Ton an. Mees verzieht knapp links, zwei Minuten zuvor ist ein Zuspiel Owusus etwas zu steil für ihn.
Tor für den KSV!
Etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt, weil die Hessen bis dahin überhaupt nicht zur Entfaltung gekommen sind. Als aber Szarka im Spielaufbau wegrutscht, ist Sergej Evljuskin zur Stelle, legt quer auf Sebastian Schmeer und der vollstreckt.
Schöne Kombination zwischen Mees, Ochs und Max Waack, der dann knapp verzieht. Das Unentschieden ist – aus Kasseler Sicht – schmeichelhaft.
„Wir sind sehr gut in die Partie gekommen und haben unseren Plan umgesetzt“, freut sich Wildersinn, kritisiert aber: „Nach dem 1:0 haben wir unverständlicherweise nachgelassen. Wir haben unsere Ordnung verloren und es versäumt, das 2:0 nachzulegen. Dann kassieren wir nach einem Fehler ein Gegentor und fragen uns, warum es zur Pause nur 1:1 steht.“
TOR FÜR DIE TSG!
Im zweiten Abschnitt wird der KSV erdrückt. Nach einem Pass von Ochs in den Lauf nimmt Rupp die Kugel mit, taucht alleine vor Kassels Schlussmann Niklas Hartmann auf und schiebt sie überlegt in die rechte Ecke – Profi.
U23-Keeper Gregor Kobel kriegt in den zweiten 45 Minuten nicht viel zu tun – ist aber genau dann da, als er gebraucht wird: Tobias Damms Kopfballablage landet genau bei Schmeer, der aus kurzer Distanz einschießen kann, doch Kobel baut sich vor ihm auf und pariert.
TOR FÜR DIE TSG!
Im Gegenzug dann die Entscheidung. Der Ball fällt an der Strafraumgrenze Ochs vor die Füße, der zieht mit links trocken ab – und sein Flachschuss bahnt sich den Weg durch den Sechzehner in die lange Ecke.
Es ist die stärkste Phase der TSG. Ochs scheitert mit einem Distanzschuss, kurze Zeit später sind sehenswerte Kombinationen zwischen Owusu und Rupp sowie Ochs/Rupp nicht von Erfolg gekrönt.
Einmal noch benötigt die U23 etwas Glück: Als nach Damms Hereingabe von der rechten Seite Schmeer am langen Eck nur den Pfosten trifft.
TOR FÜR DIE TSG!
Ochs tankt sich gegen mehrere Kasseler durch, doch in letzter Sekunde wird ihm der Ball vom Fuß gespitzelt. Allerdings genau zu Mees, der im Stile eines Torjägers nicht zwei Mal nachfragt, sondern einnetzt.
TOR FÜR DIE TSG!
Wieder steht Mees goldrichtig, als ein Abpraller durch den Strafraum irrt. Wieder klingelt es.
„Nach der Pause waren wir wieder deutlich konsequenter und machen dann die Tore“, so Wildersinn. „Wir hatten aber auch eine hohe Qualität im Kader und in zwei Situationen Glück, als Kobel einmal stark hält und als Kassel nur den Pfosten trifft.“
DIE SZENE DES SPIELS
Es läuft die 39. Minute, die TSG ist zwar stärker, aber es steht nunmal nur 1:1. Der KSV befreit sich stark aus einer schwierigen Situation, kombiniert sich dann mit zwei Direktpässen nach vorne und plötzlich kann Damm alleine aufs Tor zulaufen, doch der Assistent hebt die Fahne. „Marco, war das wirklich Abseits?“, fragt Kassels Coach Tobias Cramer seinen Hoffenheimer Kollegen. „Ich glaube nicht“, antwortet der ehrlich.
DIE ZAHL DES SPIELS
5 – Fünf Tore geschossen, Platz fünf verteidigt. Im Falle einer Niederlage wäre der an Kassel gegangen.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – KSV Hessen Kassel 5:1 (1:1)
Hoffenheim: Kobel – Kadeřábek (63. Dehm), Posch, Lorenz, Rossipal – Szarka – Ochs, Rupp (69. Ikpide), Waack – Owusu (81. Klauss), Mees.
Kassel: Hartmann – Schmik, Albrecht, Giese, Lorenzoni (72. Sattorov) – Evljuskin, Brill, Bravo (63. Boukhoutta), Korb – Damm, Schmeer.
Tore: 1:0 Kadeřábek (9.), 1:1 Schmeer (30.), 2:1 Rupp (53.), 3:1 Ochs (59.), 4:1 Mees (71.), 5:1 Mees (80.). Zuschauer: 210. Schiedsrichter: Manuel Bergmann (Erbach). Karten: Gelb für Szarka, Posch / Korb.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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