In der Hinrunde wurde die Begegnung der beiden U23-Mannschaften der TSG Hoffenheim und des VfB Stuttgart live auf Sport1 übertragen, die Fernsehzuschauer sahen ein leistungsgerechtes 1:1 im Dietmar-Hopp-Stadion. Am Sonntag kommt es nun in der Landeshauptstadt zum „Rückspiel“. In der Partie steckt jede Menge Brisanz, zumal der VfB im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest zwingend punkten muss.
DAS SAGT DER TRAINER
„Das 2:0 gegen Walldorf war ein ganz wichtiger Sieg für uns“, blickt TSG-U23-Trainer Marco Wildersinn erleichtert auf den Dienstagabend zurück. „Jetzt wollen wir natürlich das nächste Erfolgserlebnis. Der VfB muss gewinnen, wir wollen gewinnen.“ Das will Wildersinn allerdings nicht als Kampfansage verstanden wissen: „Es war ein gutes Gefühl, am Dienstag die drei Punkte einzusacken, und das möchten wir am Sonntag wieder genießen.“ Vor knapp zwei Wochen hat der VfB seinen U23-Trainer Marc Kienle entlassen und den Profi-Co Andreas Hinkel zum Interimscoach bestimmt. Hinkel hatte erst wenige Tage zuvor – gemeinsam mit Hoffenheims U19-Trainer Marcel Rapp – das Fußballlehrer-Zertifikat erhalten. „Dadurch, dass Andreas schon seit Jahren beim VfB arbeitet und kein neuer Trainer im klassischen Sinn ist, der von extern kommt, können wir uns besser auf eventuelle Änderungen einstellen“, sieht Wildersinn in der Vorbereitung auf diese Begegnung keine Nachteile.
DAS PERSONAL
Alfons Amade wird weiterhin mit Rückenproblemen fehlen. Trotz der Mehrfachbelastung der zurückliegenden Wochen ist kein weiterer Verletzter hinzugekommen – zum Glück, schließlich ist die Liste der längerfristig ausfallenden Spieler lang genug. Lediglich Keeper Sebastian Gessl wird wieder in den Kader zurückkehren. Ob und wenn ja welche Akteure aus dem Profi-Kader ins Team rücken werden, bleibt abzuwarten.
DER GEGNER
Bis 2016 spielte der VfB Stuttgart als eine von wenigen Zweitvertretungen noch in der 3. Liga, ein Jahr zuvor war sie mit Rang 13 in dieser Spielklasse noch die beste U23 Deutschlands. Aktuell steht der VfB II allerdings in der Regionalliga Südwest auf einem Abstiegsrang und hinter den anderen Nachwuchsteams der TSG Hoffenheim (9.) und des SC Freiburg (8.). Interimstrainer Andreas Hinkel, der einst selbst über den „Umweg“ zweite Mannschaft den Sprung zu den Profis – und in die Champions League – schaffte, soll nun das jüngste Team der Liga (gemessen an den eingesetzten Spielern; 21,29 Jahre im Schnitt; die TSG folgt mit 21,31 auf Platz zwei) noch ans rettende Ufer führen. Davon trennen die Stuttgarter nach heutigem Stand zwei Punkte. Wie schon in der Hinrunde kommt es bei dieser Begegnung zum Wähling-Bruderduell. Stuttgarts Oliver ist mit sechs Toren zweitbester Schütze seiner Mannschaft, der Hoffenheimer Nicolas hat bei derselben Anzahl an Spielen bislang drei Treffer weniger auf dem Konto.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Die TSG hat am Dienstagabend ihre Sieglos-Serie von sechs Spielen beendet. Auswärts blieb sie seit dem 4:0-Erfolg beim FK Pirmasens zuletzt drei Mal sieglos. Der VfB hat derweil sechs Mal in Folge nicht gewinnen können und überhaupt nur einmal in den letzten 20 Partien dreifach gepunktet. Der letzte Heimsieg datiert gar vom 2. September 2018 (2:0 gegen Steinbach). In der Rückrundentabelle stehen die Stuttgarter auf dem vorletzten Platz.
Dadurch, dass der VfB bis 2016 drittklassig spielte, gibt es dieses Duell erst zum sechsten Mal. In den ersten vier Aufeinandertreffen gewann jeweils „Hoffe zwo“ – ehe es in der Hinrunde der aktuellen Saison das einzige Remis gab.
DIE LAGE DER LIGA
Trotz des deutlichen Vorsprungs von zwölf Zählern ist das Titelrennen noch nicht entschieden. Spitzenreiter SV Waldhof muss am Samstag bei Kickers Offenbach antreten. Für die Hessen geht es zwar um nichts mehr (auch wenn sie mathematisch noch eine Minimalstchance haben), doch gegen die Mannheimer ist auf dem Bieberer Berg immer Feuer drin. Waldhofs schärfster Verfolger 1.FC Saarbrücken hat es auch nicht leichter und muss zeitgleich im Saarland-Derby bei der SV Elversberg ran, die ebenfalls gerne gegen den FCS gewinnt. Der Abstiegskamp ist da deutlich spannender. Da nach aktuellem Stand nur eine Mannschaft aus Baden-Württemberg aus der 3. Liga absteigt und in die Südwest-Staffel kommt (VfR Aalen), müssten vier Klubs in die Oberliga. Somit wäre im Moment Wormatia Worms auf Platz 14 gerade noch gerettet. Das kann sich aber ändern, sobald die SG Sonnenhof Großaspach (derzeit ein Zähler über dem ersten Abstiegsrang) auch runter muss, dann muss in der Regionalliga Platz 13 zum Klassenerhalt her. Von diesem ist der VfB derzeit vier Punkte entfernt – wobei der aktuelle 13. FK Pirmasens noch ein Spiel in der Hinterhand hat.
VfB Stuttgart II – TSG 1899 Hoffenheim II
Sonntag, 14. April, 14 Uhr, Robert-Schlienz-Stadion
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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