Es will einfach nicht klappen mit dem ersten Regionalliga-Heimsieg gegen den FC-Astoria Walldorf. Obwohl die U23 über weite Strecken im Freitagabend-Derby die bessere Elf war, zog sie am Ende mit 0:2 (0:0) den Kürzeren und verließ erstmals nach sechs Begegnungen ohne Niederlage als Verlierer den Rasen.
PERSONAL & TAKTIK
Wildersinn schickt sein Team in einem 4-1-4-1 mit Robin Szarka auf der Sechs und Prince Owusu in der Spitze aufs Feld. Max Waack erhält eine angekündigte Belastungspause, zudem bleiben Dominik Draband, Marco Engelhardt und João Klauss de Mello draußen. Für sie stehen Alexander Stolz, Justin Hoogma, Robin Hack und Prince Owusu in der Startformation.
Walldorf setzt auf ein klassisches 4-4-2, das sich bei Ballbesitz auch mal in ein 4-2-4 verwandeln kann. Trainer Matthias Born nimmt nach dem 3:1 gegen Schott Mainz nur eine Änderung vor. Für Steffen Haas rückt Tim Grupp in die Startformation.
DER SPIELFILM
Langsames Herantasten auf beiden Seiten mit leichten Vorteilen für Walldorf. Die dickste Gelegenheit hat Timo Kern, der mit einem „Wackler“ einen Hoffenheimer ins Leere laufen lässt, dann aber am gut reagierenden TSG-Keeper Alexander Stolz scheitert.
Erste nennenswerte Offensivaktion der Platzherren, nach Alexander Rossipals Hereingabe von der linken Seite kommt Prince Owusu allerdings nur zu einem „Kopfbällchen“. Doch von nun an nimmt die U23 das Heft in die Hand und reißt das Spiel an sich.
Nicolas Wählings flache Hereingabe von rechts segelt durch den Fünfer und findet keinen Abnehmer. Owusu kommt zwar zu Fall, aber vehemente Strafstoßforderungen gibt es nicht.
Robin Hack will es jetzt wissen. Erst versucht er es mit einem 23-Meter-Schuss, der knapp am linken Pfosten vorbeistreicht, wenige Sekunden später versucht er es noch einmal, scheitert aber an FCA-Schlussmann Michael Hiegl.
Nochmal Hack, der jetzt auffälligster Spieler auf dem Platz ist. Aber der 19-Jährige bleibt erneut an Hiegl hängen.
„Nach 20 Minuten hatten wir die Partie gut im Griff und haben uns genügend Möglichkeiten herausgespielt, auch wenn Walldorf immer mal wieder Nadelstiche gesetzt hat“, so Wildersinn. „Aber wir machen nunmal das Tor nicht.
Die TSG bleibt auch nach dem Wechsel tonangebend. Nach Johannes Bühlers Querpass kommt Theodoros Politakis in aussichtsreicher Position zum Schuss, doch die Kugel rutscht ihm über den Spann.
Die beste Gelegenheit für die TSG: Rossipals starker Pass findet Owusu, der jedoch Hiegl anschießt, anstatt die Kugel in vollem Lauf an ihm vorbeizulegen und dann ins leere Tor zu schieben.
Doppelchance für die TSG: Ein 20-Meter-Knaller von Simon Lorenz fliegt knapp am Tor vorbei, wenige Sekunden später erobert Bühler im Gegenpressing den Ball, doch Hiegl kann seinen Schuss wegfausten.
Tor für Walldorf!
Die Astoria kontert, profitiert dabei von einem Stockfehler im TSG-Mittelfeld, und nach Niklas Horns punktgenauer Flanke von der rechten Seite muss Marcel Carl nur noch den Kopf hinhalten – 0:1.
Fast im Gegenzug der Ausgleich – doch Owusus Kopfball fliegt über das Tor…
Robin Hack lässt Jonas Kiermeier im Mittelfeld stehen, der den Hoffenheimer mal eben am Hals festhält. Ein taktisches Foul, aber auch ein rüdes, ein Trikotzupfer hätte die Gelbe Karte eher gerechtfertigt, für den Würgegriff hätte es auch eine andere Farbe geben können.
Tor für Walldorf!
Carl spielt einen schönen Direktpass in den Lauf des schnellen Ex-Hoffenheimers Nicolai Groß, der Fahrt aufnimmt, alleine auf Stolz zuläuft – und für die Entscheidung sorgt.
„Wenn wir das 1:0 machen, gewinnen wir“, sagt Wildersinn, der nach dem Spiel viele Hände schütteln muss, da im Walldorfer Kader einige ehemalige Hoffenheimer und Karlsruher Weggefährten stehen. „Beim 0:1 sind wir unachtsam. Wenn jemand so frei zum Kopfball kommt, ist irgendwas falsch gelaufen. Und am Schluss werden wir ausgekontert. Unterm Strich sehr ärgerlich, denn wir waren nicht schlechter.“
DIE SZENE DES SPIELS
Die entscheidende Szene war vielleicht Owusus ausgelassene Chance in der 54., die das Pendel zugunsten der TSG hätte ausschlagen lassen können. Zwei Minuten später zog Walldorfs Christopher Hellmann mal eben von der Mittellinie ab und hätte auch getroffen, wenn der zurückgeeilte Stolz die Kugel nicht gerade noch über die Latte gelenkt hätte. Kein Tor, aber so etwas wie ein Lebenszeichen. Hallo, wir sind noch da und wollen noch was holen. Und so kam es dann ja auch.
DIE ZAHL DES SPIELS
13 – der Positivtrend von sechs Spielen ohne Niederlage und vier Siegen in Serie reißt am Freitag, den 13. Nach 13 Spielen steht die U23 auf Platz acht, bei einem Sieg wäre ein Sprung auf Platz drei möglich gewesen.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – FC-Astoria Walldorf 0:2 (0:0)
Hoffenheim: Stolz – Dehm (81. Viventi), Lorenz, Hoogma, Rossipal – Szarka – Wähling (68. Klauss), Bühler, Politakis, Hack – Owusu.
Walldorf: Hiegl – Kiermeier, Nyenty, Strompf, Pellowski – Horn, Grupp (82. Hillenbrand), Kern, Meyer (70. Groß) – Hellmann (86. Stadler), Carl.
Tore: 0:1 Carl (66.), 0:2 Groß (89.). Zuschauer: 260. Schiedsrichter: Timo Lämmle (Kernen im Remstal). Karten: Gelb für Grupp, Kiermeier, Pellowski.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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