Die positive Serie der U23 in der Regionalliga Südwest hält an. Seit sieben Spielen hat das Team von Trainer Marco Wildersinn nicht verloren, doch das 2:0 (0:0) gegen den TSV Schott Mainz war vor nur 150 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion ein hartes Stück Arbeit. Ein Freistoß von Max Waack brachte „Hoffe zwo“ schließlich auf die Siegerstraße.
PERSONAL & TAKTIK
So „eingespielt“ geht die U23 selten in eine Partie. Sechs Tage nach dem 1:1 bei Kickers Offenbach schickt Wildersinn fast dieselbe Elf ins Rennen, lediglich auf der Torhüterposition gibt es eine Änderung: Diesmal steht Alexander Stolz für Gregor Kobel zwischen den Pfosten. Weitere Abstellungen aus dem Profi-Kader sind Robin Hack, Justin Hoogma und Felix Passlack, später kommt auch der lange verletzte Meris Skenderović von der Bank. Die U23 spielt in einem 4-3-3, das je nach Spielsituation auch als 4-1-4-1 mit Robin Szarka vor der Kette und Prince Owusu als einziger Spitze interpretiert werden kann.
Die Mainzer fahren eine Fünferkette auf, davor steht ein Vierer-Regel und vorne ist Janek Ripplinger auf sich alleine gestellt. Offensiv wird aus dem 5-4-1 auch ein 4-4-2. TSV-Trainer Sascha Meeth verändert seine Startelf auf vier Positionen und ist auf Ergebnissicherung aus. Bei gelegentlichen Kontern flackert kurz Gefahr auf, doch im Abschluss fehlt die Qualität
DER SPIELFILM
Robin Hack zieht es im wahrsten Wortsinn die Schuhe aus. Der Hoffenheimer lässt zwei Mann stehen und wird dann aus dem Schuh getreten. Simon Lorenz setzt den fälligen Freistoß knapp neben das Tor.
Felix Passlack kommt über die linke Seite und bedient Prince Owusu, der den Ball direkt nehmen oder stoppen kann, ihn stattdessen aber verspringen lässt.
Alexander Stolz hat im ersten Durchgang nichts zu tun. Als Edis Sinanovic dann plötzlich durch das Mittelfeld durchbricht, droht allerdings Gefahr. Doch der Mainzer sucht egoistisch selbst den Abschluss, anstatt auf den mitgelaufenen Leon Kern querzulegen. Die Eigensinnigkeit bringt seinen Coach auf die Palme: „Normalerweise musst Du den auswechseln!“, brüllt er auf der Bank.
Die TSG startet gut, nimmt dann aber das Tempo raus und lässt sich vom 5-4-1 der Mainzer etwas einlullen. „Wir haben teilweise nicht klar genug und zu unpräzise gespielt“, so Wildersinn. „Doch gegen die vielbeinige Defensive war es auch nicht einfach.“
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehört überraschenderweise den Mainzern. Simon Lorenz klärt per Pressschlag in höchster Not gegen Kern. Der Kapitän war auch schon zwei Minuten zuvor zur Stelle, als Ripplinger – allerdings aus Abseitsposition – durchgebrochen war.
Meris Skenderović setzt sich auf der linken Seite durch, doch sein Schuss zieht knapp am rechten Pfosten vorbei.
Es regnet in Strömen, und langsam läuft die Zeit davon. Nach einem Gestochere im Strafraum kommt der eingewechselte João Klauss an den Ball, scheitert aber aus kurzer Distanz an TSV-Keeper Niklas Reichel.
TOR FÜR DIE TSG!
Foul an Skenderović, Max Waack schnappt sich die Kugel – und zirkelt sie aus 20 Metern über die Mauer. Reichel bleibt wie angewurzelt stehen. Waack bei seinem „Torjubel“ auch. Die Entscheidung.
TOR FÜR DIE TSG!
Die U23 hat jetzt Rückenwind. Owusu setzt nach, luchst Kern im Sechzehner den Ball ab und zimmert ihn aus spitzem Winkel von der linken Seite mit links unter die Latte. Das war’s. Arbeitssieg.
„Wir haben in der Halbzeit besprochen, weiter eine gute Ordnung zu bewahren, um keine Konter zuzulassen. Trotzdem gab es Momente, in denen wir zu leichtsinnig waren. Das sollte nicht sein, kommt aber vor“, sagt Wildersinn nach der Partie. „Mainz hat es in der Hinrunde gegen uns schon gut gemacht und wir wussten, dass es nicht leicht wird, das Abwehrbollwerk zu knacken. Das haben wir geschafft, und deshalb bin ich zufrieden – wenn auch unsere Leistung ausbaufähig ist.“
DIE SZENE DES SPIELS
Vielleicht waren es die dunklen Regenwolken und der Regenschleier, die Niklas Reichel die Sicht behinderten. Bei Maximilian Waacks Freistoß zeigte der Mainzer Schlussmann keine Reaktion. Das soll aber dem Hoffenheimer nichts von seinem Kunstschuss nehmen, der auch bei klarer Sicht schwer zu entschärfen gewesen wäre. Als die Zeit zu verrinnen drohte, da aus dem Spiel heraus nur wenig gelang, sicherte Waack die drei Punkte eben mit einem Standard.
DIE ZAHL DES SPIELS
7 – seit sieben Spielen ist „Hoffe zwo“ nun ohne Niederlage. Wenn Freiburg am Sonntag gegen Koblenz punktet, rutscht die U23 zwar wieder auf Rang sieben ab. Doch damit gehört sie zum Spitzenseptett, das sich vom Rest der Liga abgesetzt hat.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – TSV Schott Mainz 2:0 (0:0)
Hoffenheim: Stolz – Dehm (56. Skenderović), Lorenz, Hoogma, Rossipal – Bühler (76. Politakis), Szarka, Waack – Passlack, Owusu, Hack (56. Klauss).
Mainz: Reichel – Iten, Leinhos (82. Soultani), Simic, Just, Schlosser – Kern (87. Abou Daya), Schwarz, Gür, Sinanovic (61. Güclü) – Ripplinger.
Tore: 1:0 Waack (80.), 2:0 Owusu (84.). Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Julius Martenstein (Cölbe). Karten: Gelb für Iten.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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